Es gibt nur ein Ziel. Unter dieser Prämisse wird der 22 Mann starke Kader der Spvgg Hankofen-Hailing an den kommenden 34 Spieltagen alles versuchen, um auch im nächsten Jahr der Eliteliga des bayerischen Amateurfußballs anzugehören und nach den beiden sensationellen Aufstiegen der vergangenen Jahre einen weiteren großen Erfolg einzufahren, den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern.
Dafür muss man jedoch mindestens vier Teams hinter sich lassen. Wie schwer diese Aufgabe für die Dorfbuam wird, zeigt sich alleine dadurch, dass selbst Spielertrainer Tobias Beck nur wenige Teams aufzählen kann, die er für direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg hält: „Tatsächlich ist es nicht einfach, Mannschaften zu benennen, die man hinter sich lassen muss“, sagt der Coach.
Ein Fingerzeig, in welche Richtung die erste Phase dieser langen Spielzeit gehen dürfte, wird dabei bereits die erste Auswärtspartie am Samstag bei Eintracht Bamberg sein. „Wir wollen Selbstvertrauen tanken. Ein guter Start ist immens wichtig, entscheidend wird allerdings die Kontinuität“, spricht Kapitän Daniel Hofer aus Erfahrung. In der Regionalliga-Saison 2022/23 glänzte Hankofen immer wieder, konnte aber diese Leistungen nicht konstant abrufen. Auch Coach Beck will die erste Begegnung keinesfalls überbewerten, sondern vor allem ein gutes Gefühl für die kommenden schweren Aufgaben, zum Beispiel im ersten Heimspiel gegen Schweinfurt, einsammeln.
Neue Taktik mit drei Innenverteidigern und zwei Sechsern
Taktisch präsentieren sich die Dorfbuam in neuem Gewand. Eine flexible Dreier- beziehungsweise Fünferkette soll dem Bayernliga-Meister die nötige Kompaktheit gegen den Ball verschaffen, Dominanz im Zentrum erzeugen und die Stärken der Einzelspieler besser herausarbeiten. „Ob es in der Defensive dann ein 5-4-1 oder offensiv ein 3-4-3 ist, hat nicht die letzte Relevanz. Unsere vorderste Devise ist, so wenige Gegentore wie möglich zu kassieren. Mit variablen Spielern auf den Außen, drei Innenverteidigern und zwei Sechsern sind wir unangenehm zu bespielen und haben eine gute Restverteidigung“, erläutert Tobias Beck seinen neuen systemischen Ansatz, ohne sich jedoch schon zu tief in die Karten blicken zu lassen. Hoffnung macht dabei aber der Auftritt gegen die DJK Vilzing (1:3) in der Vorbereitung: Gegen den spielstarken Vizemeister entfaltete das neue System zumeist schon seine gewünschte Wirkung.
Testspiele „nicht überanalysiert, sondern sehen unsere Schritte nach vorne“
In den weiteren Testspielen zeigte sich allerdings noch Verbesserungspotenzial. Das Gefühl für den neuen taktischen Ansatz, die Zweikampfhärte, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und die Fehlerminimierung – an diesen Punkten gilt es laut Trainerteam noch zu arbeiten. Insgesamt blicken die Verantwortlichen der Spvgg aber positiv auf die Vorbereitung. „Wir konnten inhaltlich viel erarbeiten und sind bis auf eine Ausnahme von Verletzungen verschont geblieben. Die Testspiele haben wir auch nicht überanalysiert, sondern sehen unsere Schritte nach vorne. Wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung angekommen“, sagt A-Lizenz-Inhaber Beck.
Um in den nun anstehenden 34 Begegnungen gegen bayerische Fußballgrößen wie die Würzburger Kickers, die Spvgg Bayreuth oder die Bayern-Amateure bestehen zu können, sehen sowohl Kapitän Hofer als auch Coach Beck die Stimmung als entscheidenden Faktor. In der Mannschaft scheint es dahingehend schon zu passen. „Wir haben wieder fußballerisch wie menschlich hervorragende Neuzugänge. Den jungen Spielern stehen wir als Erfahrene dabei stets zur Verfügung. Großgezogen haben wir schließlich noch jeden“, meint Daniel Hofer.
Sportchef Richard Maierhofer ist mit der Zusammenstellung des Kaders zufrieden. „Die Neuen passen menschlich wie sportlich sehr gut zu uns. Natürlich wird nicht jeder Neuzugang sofort Stammspieler werden, aber jeder hat das Potenzial auf Spielzeit in der Regionalliga.“ Dass die Mannschaft vor allem in der Defensive nochmals deutlich verjüngt wurde, sieht Maierhofer nicht als Problem. „Sicher werden immer wieder mal Fehler passieren, was im Fußball wie im Leben ganz normal ist. Jedoch müssen wir schnell daraus lernen und die Fehler nicht wiederholen. Unsere defensiven Neuzugänge haben aber jede Menge Potenzial und auch Einsätze in der U19 Bundesliga auf höchstem Niveau vorzuweisen. Mit Benedikt Gänger und Christoph Laimer haben wir aber schon auch Regionalliga erprobte Spieler in unseren Reihen.“
1. Spieltag, Freitag: Ansbach – Nürnberg II, Schwaben Augsburg – Aschaffenburg, Schweinfurt – Aubstadt. Donnerstag: Burghausen – Bayern II 0:1. Samstag, 14 Uhr: Bayreuth – Buchbach, Türkgücü München – Würzburg, Illertissen – Vilzing, Fürth II – Augsburg II, Bamberg – Hankofen.
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