2:6 gegen Red Bull München
„Mir fehlen die Worte“: Ganz kalte Derby-Dusche für die Straubing Tigers am heißen Pulverturm

29.09.2024 | Stand 29.09.2024, 19:29 Uhr |

Gleich sechsmal klingelte es am Sonntagnachmittag im Straubinger Kasten. − Foto: Harry Schindler

Läuft nicht mehr bei den Straubing Tigers. Vom tollen Saisonstart mit starken Auftritten in der Champions League und dem Kantersieg zum DEL-Auftakt gegen Düsseldorf ist nicht mehr viel übrig nach vier Spieltagen bei Niederbayerns Eishockey-Topteam.

Zu viele Strafzeiten, schwere individuelle Schnitzer und jede Menge ausgelassener Top-Chancen brachten die Gäubodenstädter am Sonntag gegen gnadenlos effektive „rote Bullen“ aus München auf die Verliererstraße – am Ende siegte der eiskalte EHC Red Bull München vor 5465 Zuschauern auch durch zwei Empty-Net-Treffer deutlich mit 6:2 im nicht ganz ausverkauften Eisstadion am Pulverturm.

Wie würden die Tigers nach den Blitz-Rückständen bei den Auswärtspleiten in Ingolstadt und Bremerhaven gegen München in die Partie kommen? Mit einer schnellen Führung! Dahoam is‘ eben dahoam am Pulverturm: Scheibenklau Fonstad, strammer Schuss – und den Abpraller von TW Matthias Niederberger wuchtet Justin Scott nach 4:25 Minuten in die Maschen. Sofort sind die Fans da, peitschen das Pokel-Team zu druckvollem Heim-Hockey – doch zweimal Connolly und Rückkehrer Marcel Müller lassen unbedrängte Schuss-Chancen aus.

Und die am Freitagabend noch im Showmatch zur Eröffnung des neuen Münchner Eishockey-Tempels SAP Garden von den Buffalo Sabres mit 5:0 gerupften Bullen? Schlagen eiskalt zurück, nutzen Straubinger Strafzeiten bzw. fahrige Scheibenverluste durch Dreierpacker Chris DeSousa (17./22./59.) und Taro Hirose (19./40) zu fünf Treffern. „Wir machen uns durch individuelle Fehler unser eigentlich gutes Spiel kaputt“ haderte Tigers-Angreifer Joshua Samanski am MagentaSport-Mikrofon, nachdem er selbst per Traumpass auf JC Lipon das 2:3 (33.) vorbereitet hatte – um dann keine fünf Sekunden vor der Drittelsirene per unsauberem Banden-Rückpass den vierten Münchner Treffer von Hirose (40.) quasi „aufzulegen“.

„Mir fehlen die Worte, ich sehe eine komplett andere Mannschaft als in den ersten Wochen. Wir arbeiten zu wenig, blocken zu wenig Schüsse“, fand Verteidiger Marcel Brandt kurz nach der Partie deutliche Worte der Kritik. Gelegenheit es besser zu machen, haben Connolly & Co schon am Dienstag (19.30 Uhr) im nächsten Heimspiel – aber die Aufgabe wird bestimmt nicht leichter, denn der Gegner ist kein Geringerer als Rekordmeister Eisbären Berlin.

Straubing – München 2:4 /Tore: 1:0 Scott (5.), 1:1 DeSousa (16./PP1), 1:2 Hirose (19.), 1.3 DeSousa (22/PP2.), 2:3 Lipon (33.), 2:4 Hirose (40.), 2:5 De Sousa (59./empty net), 2:6 Kastner (60./empty net); Strafzeiten: 10/6; Zuschauer: 5465.

Zu den Kommentaren