Das Gäubodenvolksfest 2024 ist beendet. Zeit für die Polizei Straubing, Bilanz zu ziehen. Insgesamt fällt diese positiv aus – auch wenn es dieses Jahr mehr Gewalt gegen Polizeibeamte gab. Und dann waren da ja auch noch vier entlaufene Straftäter.
Die Polizei geht in ihrer Bilanz kurz auf jene Nacht ein, in der vier Straftäter aus dem Bezirksklinikum Straubing flohen. Neben dem normalen Einsatz auf dem Gäubodenfest musste die Polizei eine großangelegte Fahndung nach den Straftätern bewerkstelligen. „Dank der Unterstützung von Kräften der Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei konnte unmittelbar nach Bekanntwerden mit starken Kräften gefahndet werden“, so die Polizei Straubing in ihrer Gäubodenfest-Bilanz. Viele der Beamte hätten hierbei noch weit nach ihrem geplanten Einsatzende am Gäubodenvolksfest weiter ihren Dienst geleistet.
Weniger Körperverletzungen am Gäubodenfest
Nun aber zu der Polizeistatistik: Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist Polizeiangaben zufolge am Festplatz und im näheren Umfeld stark zurückgegangen. Waren es im Vorjahr noch 26 Delikte, so wurden 2024 15 Delikte verzeichnet. „Dabei handelt es sich um einen Rückgang um mehr als einem Drittel“, so die Polizei in ihrem Bericht. Auch die gefährlichen Körperverletzungen am Festgelände reduzierten sich demnach von drei auf zwei Fälle. In der Innenstadt stellten die Polizisten ebenfalls ein Rückgang von 24 auf 16 Körperverletzungen fest. Im Vergleich zum Vorjahr ist aber auch die Besucherzahl zurückgegangen.
Polizei: Videoüberwachung hat geholfen
In 27 Fällen (2023: 10) konnten Polizisten eigenen Angaben zufolge Streitigkeiten am Festplatz beziehungsweise in dessen Umfeld unterbinden, bevor es zu strafbaren Handlungen kam. In der Innenstadt waren es 13 Fälle (2023: 4). Unterstützt worden seien die Beamten hierbei durch die Videoüberwachung: „Brennpunkte“ seien dadurch schnell erkannt worden.
Serien-Dieb schon in den ersten Festtagen festgenommen
Bei den Diebstahlsdelikten sei der positive Trend aus dem vergangen Jahr beibehalten worden. Im Jahr 2023 seien 18 Delikte in diesem Bereich aufgenommen worden, bislang (Stand: Montagmittag) wurden 17 Fälle zur Anzeige gebracht. In der Innenstadt blieben die Diebstahlsdelikte mit fünf Fällen auf gleich niedrigem Niveau. Raubdelikte habe es keine gegeben (Vorjahr: 2). Hier der größte Fall: Ein laut Polizei „überörtlich agierender Dieb“, der unversperrte Fahrzeuge als Ziel hatte, konnte mit Hilfe des Sicherheitsdienstes bereits in den ersten Festtagen festgenommen werden. „Weitere Diebstähle oder womöglich eine Serie konnte hierdurch verhindert werden“, so die Polizei. Ebenfalls sei ein Taschendieb bei einem Tatversuch erkannt werden. Weitere Versuche beziehungsweise Taschendiebstähle konnten hierdurch womöglich verhindert werden.
Acht Fälle von „Gewalt gegen Polizisten“
„Trotz Rückgang bei den Körperverletzungsdelikten muss ein Anstieg bei den Fällen von ,Gewalt gegen Polizeibeamte‘ festgestellt werden“, berichtet die Polizei. Am Festplatz und Umgriff sei es zu acht Fällen gekommen (2023: 7). In sechs Fällen handelte es sich um einen tätlichen Angriff (2023: 2). Im Innenstadtbereich sei es zu einem Anstieg von zwei auf acht Fällen gekommen – einer mehr als im Vorjahr. „Glücklicherweise wurde hierbei keiner der beteiligten Beamten schwerer verletzt.“
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Die Anzahl der Sexualdelikte sei auf zwei Delikte zurückgegangen (2023: 8 angezeigte Straftaten, 2022: 7 Delikte). Dabei handelt es sich laut Polizei ausschließlich um sexuelle Belästigungen. In der Innenstadt sei bis dato kein Sexualdelikt bekannt geworden.
So wurde das Cannabis-Verbot auf dem Festplatz eingehalten
Neu in diesem Jahr waren die Auswirkungen Cannabis-Legalisierung. Mit dem Bayerischen Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz war der Konsum von Cannabis auf dem Volksfestgelände gesetzlich verboten. Drei Personen verstießen gegen dieses Verbot. Gegen zwei weitere Personen wurden im Umfeld des Festgeländes Anzeigen erstattet, weil sie Cannabis in der Nähe von Spielplätzen konsumierten.
Im Gegensatz zum Vorfahr (zwei Delikte) wurden in diesem Jahr am Festplatz keine Sachbeschädigungen angezeigt. In der Innenstadt stiegen die Zahlen leicht von sechs (2023) auf sieben Fälle.
Elf Personen in Gewahrsam genommen
Insgesamt nahm die Polizei im Zusammenhang mit dem Gäubodenvolksfest elf Personen in Gewahrsam (2023: sieben Fälle), insgesamt wurden 50 polizeiliche Platzverweise ausgesprochen (2023: 29). Gegen eine Person sei bereits vor Beginn des Volksfestes in Absprache mit der Stadt Straubing ein Betretungsverbot erlassen worden. In vier weiteren Fällen wurde während des Gäubodenvolksfestes ein Betretungsverbot ausgesprochen. In einem Fall wurde dagegen verstoßen. Die Betroffene erwartet nun ein Zwangsgeld.
Erneut wurden in diesem Jahr wieder viele Gegenstände als verloren beziehungsweise als gefunden gemeldet. Mit 115 Fund- bzw. Verlustanzeigen lag der Wert laut Polizei aber leicht unter der Anzahl vom Jahr 2023 (128 Fälle). Alle nicht bei der Polizei abgeholten Gegenstände werden dem Fundamt der Stadt Straubing übergeben und können dort abgeholt werden.
Weniger alkoholisierte Fahrer festgestellt
Die Polizei stellte auch weniger alkoholisierte Autofahrer fest: Statt 31 wie im Vorjahr waren es heuer 22. Acht Fahrer seien unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gefahren (2023: 4). Unfälle hatten die Erwischten Personen aber nicht verursacht. 36 Trunkenheitsfahrten konnte die Polizei eigenen Angaben zufolge verhindern, bevor die Personen losfuhren (Vorjahr: 32 Fälle, 2022: 28 Fälle). Für diese Fahrer gab es keine weiteren Konsequenzen.
Polizei: „Konzept hat sich bewährt“
Zum Schluss ihrer Bilanz zeigte sich die Polizei Straubing sehr zufrieden: „Das polizeiliche Konzept, insbesondere die sichtbare polizeiliche Präsenz am Festgelände und in der Innenstadt, unterstützt durch die Videoüberwachung, hat sich auch in diesem Jahr wieder bewährt.“ Ebenfalls erfolgreich sei dieses Jahr erstmals eine Polizeidrohne zur Aufklärung aus der Luft während des Auszuges eingesetzt worden. „Der friedliche und aus polizeilicher Sicht sehr positive Verlauf des Gäubodenvolksfests 2024 ist auch ein Verdienst aller Besucherinnen und Besucher, die bis auf wenige Ausnahmen sehr verständnisvoll waren und den Kolleginnen und Kollegen die Arbeit leicht gemacht haben“ dankte der Leiter der Polizeiinspektion Straubing, Polizeidirektor Josef Eckl.
− cav
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