Schwere Gewitter und Starkregen haben in der Nacht zu Dienstag im Osten und Süden Bayerns mehrere Feuerwehr- und Polizeieinsätze ausgelöst. Insgesamt hielt sich die Lage laut Polizei jedoch in Grenzen. Verletzte gab es nicht.
In Niederbayern führten die starken Regenfälle vor allem in der Gegend von Straubing vielerorts zu überfluteten Kellern und Straßen. In Straubing gab es für die Polizei elf wetterbedingte Einsätze, in Landau drei, im Raum Vilsbiburg zwei. „Das Zentrum der Gewitterzelle muss aber über Straubing gelegen haben“, sagte ein Sprecher am Morgen. In der Herzogstadt musste etwa eine Frau von der Polizei aus ihrem Keller gerettet werden, der vollzulaufen drohte. Durch den rasant steigenden Wasserpegel im Keller konnte die 84-Jährige nicht mehr selbstständig die Türe öffnen, aber glücklicherweise noch einen Notruf absetzen. Als die Streife eintraf, drang das Wasser bereits aus dem Schlüsselloch. Mittels eines Vorschlaghammers und einer Axt wurde von den Polizisten ein Loch in die Tür geschlagen, sodass das Wasser abfließen und anschließend die Tür geöffnet werden konnte.
Die 84-Jährige wurde leicht unterkühlt dem Rettungsdienst übergeben.
Ein Blitzschlag sorgte zudem für einen Dachstuhlbrand im Stadtgebiet von Straubing, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Eine mögliche Schadenssumme konnte am frühen Morgen noch nicht genannt werden.
Blitz schlägt in oberbayerisches Sägewerk ein
Auch in Oberbayern habe es einige Überschwemmungen gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach waren vor allem Weilheim und Rosenheim betroffen. In Gars am Inn brannte am späten Montagabend ein Sägewerk. Die Polizei vermutete einen Blitzeinschlag als Ursache für das Feuer.
Der Großraum Ingolstadt hingegen blieb von der Unwettern weitestgehend verschont, wie ein Sprecher der Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auf Nachfrage mitteilte. „Bei uns war nichts.“
In der Oberpfalz verlief die Nacht ebenfalls ruhig, von einem Unfall auf der A3 bei Rosenhof abgesehen. Ein Auto war dort aufgrund überhöhter Geschwindigkeit beim Starkregen gegen die Mittelleitplanke gefahren. Der Fahrer blieb unverletzt, sein Wagen war allerdings nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Schaden liegt im mittleren fünfstelligen Bereich.
Am Morgen kam es dann jedoch in der Oberpfalz zu weiteren Einsätzen. Bei Maxhütte war etwa ein Baum auf eine Straße gefallen und die Ortsmitte von Spielberg (Landkreis Cham) wurde leicht überflutet, wie eine Sprecherin des Präsidiums in Regensburg mitteilte.
Strom in Augsburg fiel aus
Wegen eines Blitzeinschlags fiel am Montagabend allerdings der Strom in Teilen von Augsburg aus, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte. Der Blitz habe laut den Stadtwerken zwei Umspannwerke lahmgelegt, sagte ein Sprecher der Polizei. In der Innenstadt und im Osten Augsburgs blieben die Menschen für etwas mehr als eine Stunde ohne Strom.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Montagabend für Schwaben und Oberbayern eine Unwetterwarnung herausgegeben. Gewarnt wurde unter anderem vor umstürzenden Bäumen, Hochspannungsleitungen und Gerüsten sowie vor Erdrutschen und Aquaplaning.
Wetter in Bayern bleibt nass und ungemütlich
Auch in den kommenden Tagen müssen sich die Menschen in Bayern größtenteils auf regnerisches Wetter einstellen. Nach einem nassen Start ist es am Dienstag vor allem im Südosten zunehmend freundlicher, wie der DWD mitteilte. Am Mittwoch wird von Südosten aus Regen erwartet, bis zum Nachmittag soll es am östlichen Alpenrand aber noch trocken bleiben. Die Höchstwerte liegen dabei zwischen 16 und 23 Grad. An Fronleichnam ist es im ganzen Freistaat bewölkt, zunehmend gibt es der Vorhersage zufolge mehr Schauer und einzelne Gewitter. Ähnlich zeigt sich der Freitag: Auch hier wird es stark bewölkt mit Schauern und einzelnen Gewittern.
− dpa/lai
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