Vogelgrippe im Kreis Straubing-Bogen
Geflügelpest bei toter Graugans nachgewiesen – Veterinäramt appelliert an Tierhalter

24.09.2024 | Stand 25.09.2024, 6:25 Uhr |

Zwei Graugänse auf einem Feld: Die Geflügelpest verursacht bei Vögeln massive Krankheitserscheinungen und den Tod vieler Tiere.  − Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa

Bei einer im Bereich Mariaposching (Landkreis Straubing-Bogen) tot aufgefundenen Graugans wurde das hochpathogene aviäre Influenzavirus nachgewiesen. Damit wurde die Geflügelpest (HPAI) – auch Vogelgrippe genannt – in dem niederbayerischen Landkreis erneut amtlich festgestellt. Das teilte das Landratsamt mit.

  

„Im aktuellen Jahr sind Deutschland- und EU-weit zwar deutlich weniger Infektionen mit HPAI zu verzeichnen als im Vorjahr, der Fund einer infizierten Graugans so früh in der Zugvogelsaison ist allerdings besorgniserregend. Das Wichtigste ist jetzt, ein Übergreifen der Geflügelpest auf das Hausgeflügel zu vermeiden“, sagte Martin Sansoni, Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt Straubing-Bogen. Die Geflügelpest verursache bei Vögeln massive Krankheitserscheinungen und den Tod vieler Tiere. Das Risiko von HPAIV-Einträgen in Hausgeflügelhaltungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln wird vonseiten des Friedrich-Loeffler-Instituts aktuell noch als gering eingestuft.

Amt: Haustiere beaufsichtigen

„Trotzdem sollten alle Geflügelhalter die einschlägig empfohlenen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt konsequent einhalten um jeglichen direkten oder indirekten Kontakt von Wildvögeln zu Hausgeflügel so sicher wie möglich zu vermeiden“, betonte Sansoni laut Mitteilung. Hunde und Katzen sollten vor allem an den Uferbereichen von Gewässern, etwa an der Donau, nicht unbeaufsichtigt bleiben, um einen direkten Kontakt zu toten oder kranken Wildvögeln zu vermeiden. Durch Beschnuppern können die Haustiere den Erreger weiter verschleppen.

Wie das Landkratsamt weiter mitteilte, müssen die Geflügelhalter im Landkreis Straubing-Bogen, die dies bislang noch nicht getan haben, die Haltung von Geflügel (Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) unverzüglich dem Veterinäramt melden. Das Veterinäramt Straubing-Bogen bittet zudem vorsorglich alle Geflügelhalter, sich auf eine tierschutzgerechte Unterbringung ihrer Tiere im Rahmen einer Aufstallungspflicht vorzubereiten, da diese zum Schutz des Haus- und Nutzgeflügels bei einer geänderten Risikoeinschätzung unumgänglich werden könnte.

Tote und kranke Tiere melden

Eine Broschüre mit Informationen zur Hobby-Hühnerhaltung kann auf der Homepage des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) abgerufen werden. Diese enthält unter anderem wesentliche veterinärrechtliche Vorgaben für Privathaltungen sowie Informationen zur Hühnerhaltung und zur Früherkennung von Tierseuchen.

Dass sich Menschen mit dem Geflügelpesterreger über infizierte Vögel oder deren Ausscheidungen infizieren, ist in Deutschland bisher nicht bekannt geworden. Tote oder kranke Tiere sollten dennoch nicht berührt oder eingesammelt werden. Wer einen betroffenen Wasser-, Raben- oder Greifvogel findet, soll das dem Veterinäramt Straubing-Bogen unter Angabe des Fundortes (idealerweise inklusive Koordinaten) melden (Telefon 09421/973168). Tote Tauben oder Singvögel müssen nicht gemeldet werden.

− nm


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