Für 20 bayerische Landesligisten beginnt spätestens in diesen September-Tagen die Vorbereitung auf die für sie Mitte Oktober beginnende Eishockey-Saison. Aus Niederbayern treten nur zwei Teams an. Während der ESV Waldkirchen schon zum Inventar der 5. Liga gehört, ist der EHC Straubing neu. Aber kein gewöhnlicher Aufsteiger.
Was die Gäubodenstädter vom Rest der Landesligisten unterscheidet, ist die enge Verbindung zum Profi-Eishockey. Der EHC ist Stammverein der Tigers, die inzwischen zu den besten Teams der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gehören. Die Erfolge der vergangenen Jahre kann sich auch Marcel Brandt auf die Fahne schreiben und der 32-Jährige möchte sein Eishockey-Wissen unbedingt weitergeben. Seit über einem Jahr ist er 1. Vorstand des EHC und schon länger Trainer der Senioren. Wann immer es der Spiel- und Trainingsplan der Tigers zulässt, steht der zweifache Familienvater beim EHC-Team an der Bande und tüftelt in seiner Freizeit an seinem Herzensprojekt. „Inzwischen habe ich ein großes Netzwerk“, berichtet Brandt. Er habe beispielsweise etliche Anfragen von Spielern erhalten, die für den EHC in der Landesliga spielen möchten erzählt Brandt – aus Deutschland und sogar dem Ausland. „Aber die Mannschaft ist zu 95 Prozent unverändert“ zum Team, das im Frühjahr den ersehnten Aufstieg als Bezirksliga-Meister feierte.
Mit der Kaderplanung des Amateurteams („da kriegt keiner Geld“) sei er richtig zufrieden, betont der EHC-Trainer und -Vorstand. „Wir haben eine junge und sehr, sehr gute Mannschaft und möchten in der Landesliga vorne mitspielen.“ Auf Sicht soll der EHC in die Bayernliga aufsteigen, verrät Brandt. Dieses Ziel verfolgt der Eishockeyclub in erster Linie zum Wohle der Nachwuchsausbildung. Die vielen Talente sollen am Standort bestmögliche Voraussetzungen haben, damit der ein oder andere den Sprung ins Profigeschäft schafft.
Lampl deutet Einsätze im Landesliga-Team an – Brandt bestätigt
Das ambitionierte Team wird gelegentlich von einem Ex-Profi verstärkt werden, wie Marcel Brandt auf Nachfrage bestätigt: Cody Lampl (38) hat im Frühjahr seine DEL-Karriere nach mehr als 300 Spielen in Deutschlands höchster Liga beendet, „aber ohne Eishockey geht es bei ihm nicht, daher wird er für uns spielen, wenn es zeitlich passt“, kündigt sein bisherigen Mitspieler Brandt an. Der Verteidiger mit deutsch-amerikanischem Pass ist seit dieser Saison hauptamtlicher U17-Trainer des EHC und kündigte kürzlich in einem auf Instagram veröffentlichten Video an, dass er sich auf die Saison beim EHC freue.
Wann Lampl, der bei Tigers-Spielen inzwischen als heißblütiger Fan auf der Tribüne sitzt bzw. steht, zum ersten Mal mit der Landesliga-Truppe aufs Eis geht, ist noch nicht klar. Aber auch ohne den DEL-Verteidiger werden die Coaches Brandt und sein Partner Martin Vogt ein Team haben, das in der Landesliga auf Anhieb konkurrenzfähig sein wird. Bis zum Saisonstart am Sonntag, 20. Oktober (Niederbayern-Derby in Waldkirchen), bestreitet der EHC, der ein Testspiel in Passau kurzfristig absagen musste, unter anderem ein Vorbereitungsspiel beim Bayernligisten EV Dingolfing (14. September) und nimmt an einem Gedächtnisturnier des Bezirksligisten ERC Regen (6. Oktober) teil.
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