Außer Spesen nichts gewesen: Die Straubing Tigers haben am Mittwochabend ihr Auswärtsspiel in der Champions Hockey League bei Unia Oswiecim mit 1:4 verloren, dabei dominierte das Team von Trainer Tom Pokel fast über die gesamte Spielzeit die Partie. Doch vor dem gegnerischen Kasten gelang den Niederbayern fast gar nichts, nur Elis Hede gelang mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 ein Tor – zu wenig für das vorzeitige Ticket für die K.o.-Runde der Eishockey-Königsklasse.
Beim polnischen Meister hatten die Tigers zunächst alles im Griff, auch wenn aufsteigender Nebel die Sicht auf dem Eis allen Akteuren etwas zu schaffen machte. Das erste Tor gelang jedoch den Hausherren, beim 1:0 durch Carl Ackered (11.) sah Goalie Florian Bugl die Scheibe ganz spät. Doch die Gäste spielten weiter konsequent nach vorne, aber keiner ihrer 17 Schüsse im 1. Drittel landete im Netz. Die Hausherren konterten und trafen auch zum 2:0, doch der Treffer wurde nach Videobeweis wegen hohem Stocks aberkannt (18.), Glück für die Tigers. So ging’s mit dem knappen Vorsprung für Oswiecim in die erste Pause – und Coach Pokel hatte seinem Team wohl noch mehr Offensivgeist eingeimpft, denn jetzt stürmten nur noch die Straubinger.
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Und das mit Erfolg: Justin Scott knallte den Puck aufs Tor, Goalie Linus Lundin ließ mit der linken Fanghand nach rechts prallen und der Finne in Diensten der Niederbayern egalisierte aus ganz spitzen Winkel (22.). 1:1 – und das Pokel-Team auf dem Weg zum zweiten Treffer. Teilweise minutenlang schnürten die Gäste ihre Gastgeber in deren eigenem Drittel ein, doch der Puck wollte partout kein weiteres Mal im Oswiecimer Kasten einschlagen. 37:12 wies die Torschuss-Statistik für das Mittel-Drittel zugunsten der Straubinger auf. Und dazu zählten auch zwei erfolgreiche für die Polen. Zunächst staubte Krystian Dziubinski ab (30.), kurz vor der zweiten Sirene traf Daniel Olsson Trkulja zum 3:1 – in Überzahl, weil Nelson Nogier auf die Strafbank musste.
Alles versucht, aber irgendwann fehlte der Mut
Im 3. Drittel probierten die Tigers noch einmal alles, aber mit zunehmender Spielzeit verloren sie immer mehr den Mut. Coach Pokel nahm Goalie Bugl gut zwei Minuten vor Schluss vom Eis, doch auch dies führte nicht zu einem weiteren Tor für die Gäste. Im Gegenteil: Henry Karjalainen machte 27 Sekunden vor Schluss mit dem 4:1 den Deckel drauf.
Für die Tigers geht’s nun in der Champions League zum letzten Vorrundenspiel am Dienstag in die Schweiz, ab 19.45 Uhr müssen sie beim HC Fribourg-Gotteron bestehen, der den deutschen Meister Eisbären Berlin am Dienstagabend 9:3 deklassiert hatte. Es könnte eine weitere Reise sein, bei der am Ende zu Buche steht: Außer Spesen nichts gewesen.
− mis
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