Verkehrte Tigers-Welt: Die seit Jahren zementierte Heimstärke ist den Straubingern in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abhanden gekommen und sie müssen sich ihre Punkte auswärts holen. An Allerheiligen feierte das Pokel-Team in Nürnberg den fünften Sieg in der Fremde nacheinander.
Keine 48 Stunden nach der fünften Nullrunde im Eisstadion am heimischen Pulverturm, präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Tom Pokel wie verwandelt gegenüber dem 1:4 am Mittwoch, gewann mit 5:2 (2:1, 2:0, 1:1). Die Nürnberg Ice Tigers gingen zwar im ersten Powerplay durch Charlie Gerad in Führung (17.), aber 34 Sekunden später durften auch die Fans aus Niederbayern unter den 7116 Zuschauern in der Nürnberger Arena erstmals einen Tor bejubeln: Danjo Leonhardt erzielte aus kurzer Distanz sein sechstes Saisontor (17.). Noch vor der ersten Pause gelang den Straubing Tigers der Führungstreffer, als Joshua Samanski im Powerplay einen klasse Querpass von Alex Green verwandelte (20.).
Es blieb auch nach Wiederbeginn ein ausgeglichenes bayerisches Derby, aber gegen die Effizienz, die die Niederbayern an den Tag legten, waren die Gastgeber machtlos. Von 20 Torschüssen in den ersten 40 Minuten waren vier drin, denn ein abgefälschter Schuss von Marcel Brandt fand aus dem Hinterhalt den Weg ins Tor (27.) und Elis Hede überwand Ice-Tigers-Goalie Leon Hungerecker im kurzen Eck (34.). Zwar mussten Torwart Florian Bugl und seine Vorderleute im letzten Drittel ein zweites Unterzahl-Tor hinnehmen (Ryan Stoa, 45.), doch mit konsequenter Abwehrarbeit machten die „Auswärts-Tigers“ viele Passwege des Gegners zu und verteidigten den Vorsprung. Den Schlusspunkt ins leere Nürnberger Tor setzte JC Lipon in der Schlussminute. Daher war der erste Straubinger Torschütze natürlich glücklich nach der Schlusssirene, wie Danjo Leonhardt im Interview mit MagentaSport sagte: „Defensiv hat alles zusammengepasst, wir müssen genauso weitermachen“, sagte der 22-Jährige, der sich im Straubinger Trikot schnell zum Leistungsträger entwickelte, wie sein Trainer Tom Pokel vor dem Freitagsspiel sagte: „Er ist einer der besten U23-Spieler der Liga und ein herausragender Zwei-Wege-Mittelstürmer. Er ist noch jung, hat aber eine vielversprechende Karriere vor sich.“
Zum Schlussakkord vor der Pause kommt das Schlusslicht
Durch den Auswärtssieg in Mittelfranken haben die Straubinger nun die Chance, sich am Sonntag mit einem Heimsieg über Schlusslicht Düsseldorf EG (Bully 16.30 Uhr) auf einem Preplayoffplatz in die Länderspielpause zu verabschieden. Dafür müssen die Gäubodenstädter ihre Weltordnung wieder herstellen und nach fünf Niederlagen in sieben Heimspielen auch am Pulverturm voll punkten. So wie im ersten Duell mit der DEG Mitte September (7:2).
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