Sieben Punkte aus drei Spielen
Bayern-Matchwinner Tobias Lermer und sein Super-Lauf: „Das beste Hankofen aller Zeiten“

26.09.2024 | Stand 27.09.2024, 18:14 Uhr |
Michael Seidl

Matchwinner Tobias Lermer (Mitte) feiert mit Spielmacher Tobias Richter, während Bayerns 18-jähriger Nachwuchskeeper Max Schmitt nur noch dem Ball im Netz nachschauen kann. − Foto: Paul Hofer

Es sind schon einige Tage vergangen seit der größten Sensation, die das Maierhofer-Bau-Stadion wohl je erlebt hat – und der Ruhepuls ist mittlerweile sogar bei Matchwinner Tobias Lermer zurückgekehrt.

Der Doppelpacker hatte dabei Vieles zu verarbeiten, denn: „Es ist ja fast schon unglaubwürdig, dass wir gegen den FC Bayern München II gewonnen haben“, erläutert der 29-Jährige und erinnert sich gleichzeitig an den Erfolg vor zwei Jahren im Unterhachinger Sportpark. Auch damals schlug die Dorfbuam-Mentalität die Qualität eines scheinbar übermächtigen Gegners.

Die Größe des Triumphs vom vergangenen Freitagabend steigert der Fakt, dass der Großteil der Hankofener Truppe selbst Fan des FC Bayern München ist und sich somit einen Kindheitstraum erfüllt hat. Auch Tobi Lermer lässt, wenn möglich, keine Partie des Rekordmeisters aus und mahnt dennoch zur Vorsicht: „Wir müssen die Köpfe wieder freibekommen und uns auf das Spiel in Aschaffenburg vorbereiten. Denn gegen den die kleinen Bayern ging es auch nur um drei Punkte und wir wollen vor allem den Abstand nach unten bewahren.“

Fünf Tore in drei Spielen



Aber auch hinsichtlich seines persönlichen Laufs von fünf Treffern aus drei Begegnungen in der Regionalliga Bayern bremst der Offensivakteur aus der Jugend des SC Kirchroth die Euphorie. „Ich denke nicht, dass wir aktuell den besten Tobi Lermer aller Zeiten sehen. Ich bin nur das Endprodukt der Spielzüge, daher sehen wir eher das beste Hankofen aller Zeiten. Wille, Ehrgeiz und Mut haben uns in die aktuelle Lage gebracht.“

Dennoch kann Lermer, der in den vergangenen Jahren aufgrund einer langwierigen Verletzung nie bei 100 Prozent war und somit eine Durststrecke hinter sich hat, den Trubel um seine Person auch etwas genießen. „Was dagegen nervt, sind die andauernden Bemerkungen meiner Mitspieler hinsichtlich meiner Ronaldo-Aussage“, fügt dieser scherzhaft hinzu und erinnert sich dabei an die minütlichen CR7-Jubelarien, die auf der Hochzeitsfeier von Benedikt Gänger am Tag nach dem Bayern-Coup auf ihn einprasselten.
 

„Serie kann uns lange tragen“



Doch allgemein richtet der Angreifer den Blick weiter nach vorne: „Es kann noch einiges schiefgehen. Wir haben noch zwei Drittel der Saison vor uns. So eine Serie kann uns lange tragen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Gegen Aschaffenburg müssen wir diese Leistung bestätigen, solche Gegner sind nämlich unser Gradmesser. Der Erfolg gegen die Bayern-Amateure ist eher ein Zuckerl, aber wir wollen keine Eintagsfliege sein. Wir wollen am Ende über dem Strich stehen.“

Und aktuell sieht’s richtig gut aus fürs Unternehmen Klassenerhalt am Reißinger Bach: Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Partien holte der Aufsteiger zuletzt ganz wichtige sieben Zähler aus drei ungeschlagenen Spielen, steht mit 11 Punkten auf Rang 11 der Regionalliga Bayern.

Doch wie dünn das Eis in dieser engen Liga ist, zeigt ein Blick auf die zweite Tabellenhälfte: Den Rang-Vorletzten Viktoria Aschaffenburg (Platz 17/9 Punkte) und den Tabellenneunten TSV Buchbach trennen ganze drei Pünkterl.


Regionalliga, Bayern, 11. Spieltag, Freitag 19 Uhr: Burghausen – Fürth II, Bayreuth – Türkgücü München, Schwaben Augsburg – Illertissen, Aschaffenburg – Hankofen, Bayern II – Buchbach. Samstag, 14 Uhr: Vilzing – Augsburg II, Würzburg – Aubstadt, Nürnberg II – Bamberg, Ansbach – Schweinfurt.

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