Bilanz trotz Hitze positiv
1,25 Millionen Besucher auf dem Straubinger Gäubodenfest

Polizeikräfte bei Flucht der vier BKH-Patienten umgeschichtet

19.08.2024 | Stand 20.08.2024, 10:19 Uhr |

Strahlend blauer Himmel und große Hitze gab es heuer an den meisten Tagen des Gäubodenfestes. Ein Besucherrekord konnte daher nicht aufgestellt werden. − Foto: Bäumel-Schachtner

Elf Tage lang haben die Menschen auf dem Straubinger Gäubodenfest gefeiert und geschwitzt. Einen Rekord hat die teilweise große Hitze heuer verhindert. Aber dennoch besuchten 1,25 Millionen Besucher von 9. bis 19. August das zweitgrößte Volksfest in Bayern.



Im Vorjahr waren es mehr als 1,3 Millionen. Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) und Betriebsleiter Daniel Winklmaier zog am Montag Bilanz. „Es war erneut ein heißes, erfolgreiches und friedliches Volksfest“, blickte Winklmaier zurück. Besucherstärkste Tage waren die beiden Samstage und der Feiertag. Der zweite Samstag sei gar der beste Samstag seit Corona gewesen. Sieben Festzelte mit 27.500 Sitzplätze seien rege genutzt worden.

Weniger Bier getrunken als 2023



7000 Hektoliter Bier wurden getrunken, etwas weniger als 2023. 40.000 Gickerl wurden verspeist und 32 Ochsen, sieben weniger als im Vorjahr. Hoch im Kurs: Die kalte Küche. Die Schausteller haben sich nach Winklmaiers Worten weitgehend zufrieden gezeigt. Gut angekommen seien die beiden Trinkbrunnen mit kostenlosem Wasser und die neue Beneblungsanlage. „Es war ein guter Verlauf, ein sicherer Verlauf und weiterhin haben die Besucher das Ausgabeverhalten im Blick.“

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Auf der Ostbayernschau waren heuer rund 380.000 Personen, das sei besser gewesen als 2022, aber schlechter als vergangenes Jahr. Von den Ausstellern gebe es gemischte Rückmeldungen. Am besten besucht sei sie am ersten Wochenende und am Feiertag gewesen. Großes Plus der Veranstaltung sei der freie Eintritt. Auch auf der Ostbayernschau hätten sich die Kunden ihre Ausgaben genau überlegt.

BRK: Häufig Kreislaufbeschwerden behandelt



Oberbürgermeister Pannermayr sprach von intensiven, dicht gefüllten Tagen. Die Region sei gut vorbereitet gewesen auf das Feiern und freute sich über das Gemeinschaftsgefühl: „Aus dem Ich ist ein Wir geworden.“ Allerdings wirken seinen Worten nach die Probleme der Gesellschaft auch auf das Fest: Regulierungsdichte, aber auch die Inflation, die Personalnot und der Klimawandel. Er dankten den Rettungskräften, die ebenfalls zurückblickten. Beim BRK waren 220 Helfer eingesetzt, bilanzierte Melanie Fischer.

Angriffe gegen die Ehrenamtlichen habe es nicht gegeben. Rund 1300 Patienten wurden versorgt, das sind rund 200 weniger als 2023. Die Zahl der wegen Alkoholthematik behandelten Patienten habe sich in den vergangenen Wochen drastisch reduziert und liege heuer bei rund zwei Prozent. Kreislaufbeschwerden seien häufig gewesen – auch bei den Helfern. Stadtbrandrat Stephan Bachl nannte zwölf Einsätze der Feuerwehr: „Lauter Kleinigkeiten, aber die müssen auch erledigt werden.“

Polizeikräfte bei Flucht der vier BKH-Patienten umgeschichtet



Der Straubinger Polizeichef Josef Eckl sagte, der Rückgang der Körperverletzungsdelikte in den vergangenen Jahren von 40 auf nun 14 Delikte sei sehr erfreulich. Einer Dame seien K.O.-Tropfen ins Glas gemischt worden. In einem weiteren Fall sei mit einem Weißbierglas zugeschlagen worden. Ein Festbesucher habe gemeldet, ihm sei die Lederhose gestohlen worden – sie konnte zum Glück in einem Vorgarten sichergestellt werden, sagte Eckl augenzwinkernd. Er kritisierte die gestiegene Gewalt gegen Einsatzkräfte.

Auf Nachfrage unserer Mediengruppe sagte der Inspektionsleiter, die Zahl der Polizei auf dem Volksfest sei am Samstag nach der Flucht der vier Patienten aus dem Bezirksklinikum nahezu gleichgeblieben: „Es war gerade Schichtwechsel, und so blieben die, die Feierabend gehabt hätten, auf dem Gäubodenfest und die neue Schicht konnte bei der Suche eingesetzt werden.“ OB Pannermayr sagte, dass der Ausbruch ihn am Samstag aus dem Volksfestgefühl schlagartig komplett herausgeholt hatte: „Da will man dann nicht mehr auf der Bierbank stehen.“

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