Die regionalen Ergebnisse des Zensus 2022 für Bayern wurden gestern vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlicht.
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Demnach betrug die amtliche Einwohnerzahl der Stadt zum Stichtag 15. Mai 2022 51907. Das sind 3258 Personen mehr als bei der letzten Datenerhebung im Rahmen des Zensus 2011. Auf dieser Basis werden die Zahlen fortgeschrieben, so dass laut Stadtverwaltung von einer aktuellen tatsächlichen Bevölkerungszahl von rund 53000 Personen ausgegangen werden kann. Dass, wie im Mai berichtet, über 55000 Personen im Melderegister eingetragen sind, ist u.a. Ungenauigkeiten bei Zu- und Wegzügen geschuldet.
Das aktuelle Ergebnis für die Stadt Passau zeigt ein Minus im Vergleich zur bisher veröffentlichen relevanten amtlichen Einwohnerzahl (2. Quartal 2022: 53461) von 1554 an. Das bedeutet einen prozentualen Rückgang von 2,9 Prozent. Noch höher ist dieses Minus in den anderen beiden kreisfreien Städten in Niederbayern Landshut (67 880 Einwohner, 8,9 Prozent weniger als der fortgeschriebene Wert) und Straubing (46167 Einwohner, -4,7 Prozent). Die neue, durch den Zensus festgestellte Einwohnerzahl (51907) wird nun rückwirkend korrigiert und mit den vorhandenen Zahlen fortgeschrieben.
Wohnungsstatus führt zu Ungenauigkeiten
Mithilfe des Zensus soll überprüft werden, inwieweit die Daten, die bereits in verschiedenen Verwaltungsregistern vorliegen, mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Der Effekt, dass die vom Landesamt für Statistik fortgeschriebenen Einwohnerzahlen meist über den Zahlen der tatsächlichen Volkszählungen liegen, wird damit begründet, dass Rückmeldungen über den Wohnungsstatus einzelner Einwohner aufgrund verschiedener Faktoren nicht weitergeleitet werden. Für eine Grenzstadt wie Passau spielen beispielsweise Zuzüge aus oder Wegzüge ins benachbarte europäische Ausland eine wesentliche Rolle, insbesondere wenn Ab- oder Anmeldungen nicht ordnungsgemäß erfolgen. Zudem gibt es auch vermehrte Zu- und Wegzüge bei den Studentenschaft, die letztendlich auch zu Ungenauigkeiten führen.
Zahlen wichtig für die Entwicklung
Die amtliche Einwohnerzahl ist wichtig für die Planung für Schulen, Kindergärten oder auch Kapazitäten für Kläranlagen. Auch für zahlreiche rechtliche Regelungen spielt die gesamtstädtische Zahl eine Rolle. Zum Beispiel werden auf dieser Basis Wahlkreise eingeteilt und auch Ausgleichszahlungen wie der kommunale Finanzausgleich sowie EU-Fördermittel werden pro Kopf berechnet.
„Dank des Zensus erhalten die Kommunen in regelmäßigen Abständen eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Situation, was für viele Entscheidungen von großem Belang ist. Das Ergebnis bestätigt, dass unsere Bemühungen der vergangenen Jahre für eine stabile Einwohnerzahl über 50000, erfolgreich waren“, kommentiert OB Jürgen Dupper in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Steigerung von durchschnittlich fast 300 Personen pro Jahr müsse eine Stadt aber auch bewältigen können. Durch die Stärkung des Wohnangebots, den stetigen Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtung oder die Fortführung der seniorenpolitischen Schwerpunkte habe deshalb Passau seine Infrastruktur laufend erweitert.
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