Wo ist mein Bagger?
Passauer Unternehmen stellt neuen GPS-Tracker für Baustellenfahrzeuge vor

17.07.2024 |

Maximilian Auer, Leiter Business Development bei OneStop Pro. − Foto: jmu

Das Passauer Unternehmen OneStop Pro hat sich auf Baustellensoftware samt passender Hardware spezialisiert. Jetzt hat es einen neuen GPS-Batterietracker entwickelt. Wofür man überhaupt GPS auf der Baustelle braucht, erklärt Maximilian Auer (38), Leiter Business Development bei OneStop Pro.



Warum sollte man GPS-Tracker in Baustellenfahrzeugen verbauen?
Man kann mit einem Knopfdruck sehen, wo welches Gerät ist. Das ist bei vielen Firmen, gerade im Mittelstand, aber auch größeren Unternehmen, ein wichtiges Thema. Und zwar nicht nur Baumaschinen, sondern alles, was wir unter „Equipment“ verstehen, also z.B. auch Container oder Anhänger. Unsere GPS-Tracker liefern in Sekunden die Antwort auf die Frage: Wo ist eigentlich gerade was?

Ihr neuer Tracker wirkt wie ein unscheinbares Kästchen. Was macht ihn besonders?
Die Technologie gibt es schon lange, aber der Clou an unserem Batterietracker ist, dass er extrem einfach installiert werden kann. In den Tracker kommen drei handelsübliche AA-Lithiumbatterien und eine Sim-Karte. Wer ein Smartphone oder eine Fernbedienung in Betrieb nehmen kann, kommt damit zurecht. Dazu kommt eine extrem lange Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Außerdem ist unser Gerät nicht nur ein Batterietracker, sondern auch eine Bluetooth-Basisstation.

Was heißt das konkret?
Wir haben schon länger Bluetooth-Tracker in Betrieb, die Daten auslesen können. Nehmen wir ein Beispiel: Sagen wir mal, ein Unternehmer hat einen Stampfer und einen Minibagger auf einer Baustelle im Einsatz. Im Stampfer ist das kleine Bluetooth-Gerät verbaut, im Bagger der Batterietracker. Jetzt können sich diese beiden Geräte verbinden und der Bagger automatisch auch den Standort des Stampfers übermitteln.


Eignet sich der Tracker auch zur Diebstahlsicherung bzw. zum Finden von Diebesgut?
Ja, auch das ist ein Beweggrund für Firmen. Wir hatten schon Fälle, in denen Diebstähle mittels Telematik aufgeklärt werden konnten.

Die Tracker funktionieren im Tandem mit Software von OneStop Pro. Haben Dritte Einblicke in die übermittelten Standorte?
Nein, überhaupt nicht. Wir erfüllen alle modernen Standards für Datenschutz und digitale Sicherheit, auf diese Daten hat niemand außer der Kunde Zugriff.

Baustellen wirken oft wie eine Bastion des Analogen, der Handarbeit, aber die Digitalisierung hält zunehmend Einzug. Wo sehen Sie noch Potenziale?
Digitalisierungspotenzial gibt es an jeder Ecke. Wenn wir mit zehn Kunden über Anwendungsmöglichkeiten sprechen, haben wir danach 15 neue Ideen. Derzeit arbeiten wir z.B. an neuen Lösungen im automatisierten Transfer.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Stellen Sie sich vor, wir liefern unsere Hardware aus und tracken damit Equipment, nehmen wir als Beispiel wieder einen Bagger. Jetzt möchte der Kunde aber nicht nur wissen, wo dieser Bagger ist, sondern auch, wo er in der vergangenen Woche und wie lange er auf welcher Baustelle genau im Einsatz war – und zwar automatisch. Momentan ist dieser Prozess halbautomatisiert, es braucht noch immer einen Disponenten, der die Daten aufbereitet, damit sie ausgewertet werden können. Das sind wertvolle Daten für Unternehmen. Die Kosten für viele Maschinen werden meist nach Tagen oder Stunden berechnet. Also möchte man so genau wie möglich wissen, wie effizient sie eingesetzt wurden. Wir arbeiten daran, dass dieser Prozess automatisiert wird.

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