Ministrantenwallfahrt nach Rom
Über 1400 Ministranten aus dem Bistum Passau auf dem Weg nach Rom

29 Busse steuern am 29. Juli die Heilige Stadt an

18.07.2024 | Stand 18.07.2024, 15:56 Uhr |

Carina Faßbender (v.l.) und Lisa Hake vom Ministrantenreferat präsentieren das Wallfahrtspaket, dass über 1400 Ministranten aus dem Bistum Passau für die Ministrantenwallfahrt erhalten. − Foto: cl

Von Christine Limmer

„Salve. Wir fahren nach Rom“. Die Ministranten aus dem Bistum Passau, insgesamt mehr als 1400, machen sich in der ersten Sommerferienwoche auf in die Ewige Stadt. Alle vier Jahre findet dort Anfang August die internationale Ministrantenwallfahrt statt, in diesem Jahr zum 13. Mal.

Das ist eine der Wochen, in der in allen Bundesländern Ferienzeit ist und deshalb alle Jugendlichen ab 14 Jahren, die den Altardienst ehrenamtlich ausüben, die Möglichkeit haben, sich an der Pilgerfahrt zu beteiligen. Erwartet werden mehr als 50 000 Jugendliche, davon 35 000 aus Deutschland.

„Auch wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen und verschiedene kulturelle Hintergründe haben – die frohe Botschaft ist immer dieselbe, und der Ministrantendienst verbindet junge Menschen aus allen Teilen der Erde. Ministranten müssten sich nicht unterhalten können, um gemeinsam in der Liturgie zu wirken. Der Dienst ist auch Verständigung und Zeugnis über die eigene Gemeinde hinaus“, betont Kardinal Jean-Claude Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft.

Langwierige Planungen gingen der Woche, auf die nun alle schon gespannt warten, voraus. Das Ministrantenreferat, in der Spitze mit Edith Drexler und Ministrantenpfarrer Hubertus Kerscher, sitzt schon lange an der Organisation und hat bei der logistischen Umsetzung der Fahrt wie schon die Jahre zuvor Hilfe von der Firma Fürst erhalten. Eigentlich hätte die Wallfahrt schon 2022 regulär stattfinden sollen, wurde aber wegen der Coronabeschränkungen auf 2023 verlegt. Doch da fand schon der Weltjugendtag in Lissabon statt, so dass sich die Deutsche Bischofskonferenz auf das Jahr 2024 einigte.

29 Busse starten am 29. Juli mit den Minis und ihren Begleitpersonen mitten in der Nacht, wenn es noch kühl ist, in Richtung Süden. Erwarten wird sie dort nicht nur eine buchstäblich heiße Woche mit über 34 Grad, sondern vor allem vielen Erlebnisse. Höhepunkt ist am 30. Juli die Begegnung mit Papst Franziskus, der seinen Urlaub für die Ministranten unterbrechen und den Kontakt mit den Jugendlichen aus Europa suchen will. Mit dabei ist auch Bischof Stefan Oster, der sich als Ministrant an der Ministrantenwallfahrt vor vielen Jahren beteiligte. In der heißen Woche dürfen sich die Ministranten aus den Pfarreien Grainet, Hutthurm und Dietersburg-Egglham mit ihm bei einem Eis abkühlen. Die drei Pfarreien hatten das große Los beim Wettbewerb „Eisessen mit Bischof Oster“ gewonnen.

„Mit dir“, so lautet das Thema, das über der Wallfahrt steht, das hat der internationale Ministrantenbund (CIM) beschlossen. Das Motto stammt aus dem biblischen Buch Jesaja von „Ich bin mit dir“. Motto, Mottolied, Logo und die kleinen Aktionen rund um die Wallfahrt sollen zeigen, dass alle zusammengehören und dass sie mehr als nur dies verbindet.

Die letzten Vorbereitungen werden derzeit getroffen. Die Busleiter holen die Wallfahrtspakete im Ministrantenreferat ab. Sie bestehen aus einem Strohhut, einem Schlauchtuch als Erkennungsmerkmal, dem Lieder- und Wallfahrtsheft, einem Fächer, Spieleblöcken mit Stift und dem Eintrittsband für die Audienz von Papst Franziskus.

Doch haben die Ministranten noch weit mehr vor. Die Busleiter haben ein umfangreiches Programm ausgetüftelt. Während es für die einen hoch hinaus auf die Kuppel des Petersdoms gehen soll, wollen die anderen das Kolosseum, die Engelsburg oder den Trevibrunnen besuchen. Am Abend ist die Spanische Treppe ein Treffpunkt. Andere wiederum verlassen die italienische Hauptstadt in Richtung der Albaner Berge und Castel Gandolfo, dem ehemaligen Sommersitz des Papstes, oder fahren nach Ostia zum Baden. Gemeinsam werden die Domitilla-Katakomben auf der Via Appia besucht. Sie sind einer der wichtigsten unterirdischen Friedhöfe, in denen der Sage nach Petrus sein erstes Grab gefunden hat. Am 3. August geht es dann für alle wieder nach Hause.

Der Malteser Hilfsdienst wird die Wallfahrt begleiten und hofft, dass alle ausreichend bei der Hitze trinken. Kostenlose Trinkwasserspender sind in Rom an jeder Ecke vorhanden, wissen die Organisatoren.

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