70 Menschen halfen mit
72 Fledermaushäuser in 72 Stunden: THW Passau hilft 15-Jährigem bei Naturschutzprojekt

24.08.2024 | Stand 24.08.2024, 19:32 Uhr |

Quirin Stigger (links) und Martin Hanisch (rechts) präsentieren eines der fertigen Fledermaushäuser. Insgesamt halfen 70 Menschen beim Projekt.

Für seine große praktische Arbeit an der Montessorischule setzte sich der 15-jährige Quirin Stigger ein großes Ziel: 72 Fledermaushäuser in 72 Stunden bauen. Das THW Passau, Helfer und Sponsoren machen seinen Plan möglich. 70 Menschen halfen mit.



Nicht sein erster Einfall: Wollte ursprünglich einen Traktor auf Vordermann bringen



Die große praktische Arbeit, dass ist an der Montessorischule eine Prüfung um von der 8. in die 9. Klasse versetzt zu werden. Die Fledermaushäuser waren nicht sein erster Einfall, erzählt Quirin. Zuerst wollte er einen Traktor wieder auf Vordermann bringen. Der steht aber in Augsburg, eine logistische Herausforderung. Gemeinsam mit seinem Jugendwart beim Technischen Hilfswerk (THW) in Passau, Martin Hanisch, überlegte er: „Was kann man sonst noch machen, was auch bleibt?“.

Stadtjugendring und THW Passau stellen Material zur Verfügung



So sind sie gemeinsam auf die Idee mit den Fledermaushäusern gekommen. Nach ein bisschen Recherche findet Quirin heraus: „Es gibt sogar Fledermausbeauftragte für die einzelnen Regionen“.

Von der Fledermausbeauftragten für Stadt und Landkreis Passau bekamen sie die Vorlage für die Fledermaushäuser. Damit begann die Planung so richtig. Die größte Frage war: „Wo bekommen wir das Material her?“, erzählt Quirin. Gemeinsam mit seinem Jugendwart und Mentor Martin ging er auf die Suche: Karin Meyer vom Stadtjugendring (SJR) Passau spendete Restholz, der THW-Helferverein die Schrauben und das THW stellte aussortierte Schläuche zur Verfügung.

Lesen Sie auch: 400 Menschen erleben „Nationalpark für alle“

70 Personen beteiligt am Projekt Fledermaushaus



Die Arbeit machen aber nicht Quirin und Martin allein: Sie wurden sie vom SJR-Ferienprogramm unterstützt, und auch die Jugend des THW Deggendorf und die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Vornbach waren zum Helfen da. Insgesamt arbeiteten so etwa 70 Personen am Projekt Fledermaushaus. Quirin findet besonders gut, „dass Menschen unterschiedlicher Altersklassen wunderbar mithelfen können“. Beim Zusammenbau kam es nicht auf den Zentimeter an, meint Martin: „Es muss nicht perfekt sein. Der Fledermaus ist es egal, ob das jetzt 50,49 oder 51 cm breit ist“.

Feuerwehrschläuche als Dach der Fledermaushäuser



Die Fertigung im Hinterhof des THW war professionell in Stationen aufgeteilt. Bei der Kommissionierung wurden die teils schon vorgeschnittenen Elemente bereitgestellt. An der nächsten Station bohrten die Helfer die Löcher vor. Danach gab es ein Team zum Verschrauben der Hölzer. An einer anderen Station kümmerten sich die Helfer um das Dach: Mit einer Schablone schnitten die Jugendlichen hier die Feuerwehrschläuche zurecht, die später als Dach der Fledermaushäuser dienen. Quirin stand an der vorletzten Station und tackerte die zugeschnittenen Schläuche an das Dach. Zuletzt wurden die Fledermaushäuser mit einem Brandeisen markiert und dann gestapelt.

Sorge: „Schaffen wir 72 Häuser?“: Letztendlich völlig

unbegründet



Zu Beginn hatten Quirin und Martin Sorge, ob sie die 72 Stück auch schaffen. Nach dem ersten Tag waren sie aber optimistisch: „Wir glauben, es werden mehr, und das in weniger als 72 Stunden“. Am Ende werden es 102 Fledermaushäuser. Ein Teil der Häuser sind schon verplant, erzählt Quirin: „Einige kommen in den Wald-Erlebnis-Park und ein paar an die Organisationen und Personen, die uns unterstützt haben.“

Zu den Kommentaren