Annika Just kürte sich beim Meet-IN in Ingolstadt zur Sprintkönigin. Nach dem 100 m- und Staffel-Rekord holte sich die Leichtathletin auch den niederbayerischen Rekord über die halbe Stadionrunde, ist auch über diese Strecke nun Niederbayerns schnellste Sprinterin aller Zeiten. Die Bestmarke gehörte seit 1981 Resi Fischer (TSV Abensberg), später Resi März, mit 24,07 Sekunden. Im Trikot des MTV Ingolstadt errang diese 1982 den deutschen Meistertitel über 100 Meter.
Annika Just bestritt das Rennen in Ingolstadt aus einer gewöhnlichen Trainingswoche heraus. Die Nationalkader-Athletin erwischte einen guten Start, fegte fulminant durch die Kurve, absolvierte bärenstarke erste 150 Meter. Auf den letzten Metern musste sie kämpfen, um die Frequenz hoch zu halten. In 23,80 Sekunden hielt Annika Just die ebenfalls pfeilschnellen Konkurrentinnen Elena Schernhardt (LG FESTINA Rupertiwinkel, 23,99), Jana Lakner (LG TELIS FINANZ Regensburg, 24,09) und Cora Kunze (Dresdner SC 24,11) in Schach. Schernhardt gehört wie Just noch der Jugendklasse an. Die persönliche Bestmarke der LAC-Athletin stand seit 2022 bei 24,33 Sekunden.
In Ingolstadt steigerte sie sich bei Windstille nicht nur um mehr als eine halbe Sekunde, sondern knackte auch die Norm über 200 Meter (24,00) für die U20-WM in Lima (Peru). Die Norm für den deutschen Perspektivkader unterbot sie bereits in Regensburg über 100 Meter in 11,53 Sekunden.
Beim Meet-IN gelang ihr dies auch für die 200-Meter-Zusatznorm (24,10). Im nationalen U20-Ranking ist Just jeweils Zweite über 100 und 200 Meter, in Europa liegt sie auf den Rängen fünf und 14. Zum Aufgalopp hatte Just den Vorlauf über 100 Meter bestritten. Wiederum bei Windstille bestätigte sie in 11,61 Sekunden ihr hohes Niveau von Regensburg und bekräftigte nachdrücklich ihre Ambitionen auf einen Startplatz bei der U20-WM.
Franziska Rohmann wurde über 400 Meter Fünfte in 60,69 Sekunden. Sie lief etwas zu langsam an, war im Ziel nicht am Limit. In der U18 überzeugte Catharina Walz über 100 Meter im Vorlauf mit einer Steigerung ihrer Bestzeit um 14 Hundertstel. Sie sprintete 12,68 Sekunden, belegte im Endlauf den 2. Platz. Ebenfalls im Vorlauf präsentierte Sebastian Hetzner (U18) in seinem erst zweiten 100 m-Rennen ausgezeichnete 11,18 Sekunden. Trotz seiner noch vorhandenen technischen Defizite katapultierte sich der 16-Jährige auf Rang zwei der bayerischen Bestenliste, unterbot die Norm für den Bayernkader.
Bitter für ihn, er verletzte sich im Finale, muss voraussichtlich sechs bis acht Monate pausieren. Als Zweiter des 100-Meter-Finales lieferte Jeremias Menter (U18), wie im Vorlauf in 11,41 Sekunden, eine neue Bestzeit ab, verbesserte sich um ein Zehntel.
Weitere Ergebnisse, U18: Walz Weitsprung 5,18 m (2.); Lilo Ketzel 100 m Vorlauf 12,85 Sekunden, Finale 13,20 Sekunden (6.), Weitsprung 4,76 m (5.); Menter 200 m 23,39 Sekunden. – Frauen: Lara Struwe 100 m 13,97 Sekunden, Weitsprung 4,38 m; Hannah Loibl 5,26 m (4.); Sophie Loibl 5,20 m (5.).
− red
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