Ein versöhnlicher Abschluss für Maximilian Entholzner (LG Stadtwerke München) bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig. Nach einem verkorkstem Wettkampf stand der 29-Jährige, der zwölf Jahre lang bis 2023 das Trikot des LAC Passau trug, wie stets in den letzten Jahren bei nationalen Titelkämpfen auf dem Siegerpodest. Mit 7,74 Metern im fünften Versuch sicherte sich der dreifache deutsche Meister Bronze.
Deutscher Meister wurde der Hallen-WM-Vierte und Neunte der EM von Rom Simon Batz (MTG Mannheim, 8,04 m) vor Luka Herden (Münster/7,79 m). Der Weitsprung gestaltete sich für die Athleten bereits schwierig beim Einspringen. Mal Gegenwind, mal Rückenwind mit fast drei Metern pro Sekunde. Nach einem ungültigem und einem misslungenem Versuch rettete sich Entholzner mit 7,31 Metern „ohne Brett“ in das Finale der besten Acht. Der Bronze-Sprung war passabel. Doch auch hier war das Problem augenfällig, das Entholzner seit längerem begleitet. Durch die Schmerzen im Bereich der Hüfte leidet die Anlauf- und Sprungtechnik. „Im Nachhinein bin ich sehr glücklich mit meiner Medaille und der Saison“, kommentierte Entholzner seinen Erfolg. „Vor ein paar Monaten ging die Hoffnung auf Wettkämpfe fast gegen Null. Dann die Last-Minute-Qualifikation für die EM in Castellón, und in der Qualifikation von Rom verpasste ich mit 7,89 Metern nur um sechs Zentimeter den Endkampf.“ Wegen der Hüftprobleme hatte Entholzner vor der EM nur zwei Wettkämpfe in Spanien bestritten, alles auf diese zwei Karten gesetzt. Bei der EM „zwickte“ es bereits wieder in der Hüfte. Nach den Schmerzen bei der DM ist für ihn die Saison beendet.
Mit Linda Meier ging eine weitere Ex-Athletin des LAC Passau, jetzt im Trikot des LAV Stadtwerke Tübingen, an den Start. Die 20-Jährige, Vierte der Hallen-DM, belegte über 5000 Meter einen für sie enttäuschenden 13. Platz (16:29,93 Minuten). Ihre Vereinskollegin, Hallen-Europameisterin Hanna Klein, siegte in 15:11,83 Minuten. Hinter den beiden hatte sich eine größere Gruppe gebildet, die bis Kilometer vier zusammenblieb. „Bis dahin lief ich entspannt mit. Dann zog es mir auf einen Schlag den Stecker“ erläuterte Meier ihren abrupten Leistungsabfall. Zum Schluss fehlten zur Saisonbestleistung 14 Sekunden.
Am Tag zuvor hatte sie bei der Anreise einen schweren Unfall unbeschadet überstanden. Im strömenden Regen schleuderte ein PKW des LAV Stadtwerke Tübingen mehrfach über die Autobahn, kam mit Totalschaden auf der Standspur zum Stehen. Alle Insassen stiegen zum Glück unverletzt aus dem Auto.
− khb
Zu den Kommentaren