Bayernliga-Spitzenreiter nach elf von 32 Saisonspielen – was will man mehr? Nun, der SV Schalding will mehr, wie Sportchef Markus Clemens vorm Liga-Gipfel an diesem Samstag (14 Uhr) beim Rangdritten TSV Kottern erklärt – und zwar über den reinen Ergebnis-Erfolg hinaus. Will heißen: Nachhaltig junge Talente entwickeln, trotz großem Konkurrenzdruck im Kader eine verschworene Einheit bilden – und die Effektivität im Abschluss verbessern, das auffälligste Manko im ersten Saisondrittel.
„Gemessen am Tabellenstand müssen wir natürlich sehr zufrieden sein“, zieht Clemens auf Anfrage der Heimatzeitung eine äußerst positive sportliche Zwischenbilanz. „Für uns ist aber perspektivisch genauso wichtig: Wir haben nach dem schmerzlichen Abstieg schnell wieder eine gute Einheit geschaffen. Und es ist uns gelungen, den Kader ohne große Rückschläge zu verjüngen, viele Talente in eine gute Position zu bringen. Ob Tanzer, Schmid, Kauschinger, Bauernfeind, Prenaj, Röckl und so weiter – diese jungen Kicker sind unsere Zukunft.“
Aber wie managt man bei so vielen nachrückenden Talenten den wachsenden Konkurrenzdruck im Kader, sind da nicht Reibungsverluste vorprogrammiert? „Ich sehe keine Reibung – im Gegenteil: Jeder sitzt mal draußen, Routiniers wie Gallmaier, Brückl, Schnabel, Kirschner genauso wie die Jungen“, erklärt der Sportchef ein grün-weißes Erfolgsgeheimnis. „Der Mannschaftsgedanke steht an erster Stelle“, fordert Clemens ein Zurückstellen von Egoismen ein. „Die Gier, als Team zu gewinnen, steht über Einzelinteressen.“ Wenn dies ohne großes Murren und ohne verletzte Eitelkeiten über die Bühne geht, schweißt das eine Mannschaft auch zusammen.
Effektivität verbessern
Das wohl größte sportliche Verbesserungspotenzial offenbart ein Blick aufs Torverhältnis: 16 Treffer in elf Partien sind angesichts einer Fülle von erspielten Torchancen in fast jeder Begegnung entschieden zu wenig für den Anspruch eines Tabellenführers. „In punkto Chancenverwertung wollen wir uns natürlich verbessern. Aber gerade den jungen Spielern müssen wir auch Zeit geben, sich die nötige Abgeklärtheit vorm gegnerischen Kasten zu erarbeiten. Fakt ist, dass wir die Effektivität steigern müssen, weil die Chancen in nächster Zeit definitiv weniger werden.“ Clemens spricht damit die starken Gegner der nächsten Wochen an. Bis Mitte Oktober geht‘s, beginnend mit Samstagsgegner Kottern noch gegen Memmingen, Deisenhofen zum Nachholspiel bei 1860 München II – allesamt in den Top-7 der Bayernliga Süd angesiedelt. Das Rezept des SVS-Sportchefs fürs Gastspiel am Samstag beim TSV Kottern (Stadtteil von Kempten im Allgäu), der seit diesem Sommer von Ex-Profi Martin Dausch (38/u.a. Union Berlin, MSV Duisburg) trainiert wird: „Eine gute Trainingswoche – und dann Power und Intensität ins Spiel reinbringen. Da werden wir unsere volle Energie brauchen.“
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