„Wollen Saison vergolden“
Raus aus der Titel-Deckung: SV Schalding legt los – hochmotiviert und mit einem klaren Ziel

21.01.2025 |

Der Ball rollt wieder am Reuthinger Weg: Chris Brückl, Patrick Drofa und Co. absolvierten am Dienstag die erste Einheit. − Foto: Lakota

Die Verhältnisse waren ungewohnt gut. Anders als in den vergangenen Jahren, als die Schaldinger Fußballer zum Start in die Frühjahrsvorbereitung zunächst zur Schneeschaufel greifen mussten, herrschten am Dienstagabend beim Trainingsauftakt im neuen Fußballjahr nahezu perfekte Bedingungen. 1 Grad, kein Niederschlag – und eine hochmotivierte Mannschaft, die in den kommenden Wochen den Grundstein legen will für die Mission Wiederaufstieg in die Regionalliga.

Anders als im Sommer, als nach dem Abstieg viele Fragezeichen über dem Reuthinger Weg kreisten und niemand öffentlich ein Ziel ausgeben wollte, sehen die Verantwortlichen nun klarer. Fast zwei Drittel der Saison sind bereits rum, bis Mitte Mai stehen nur mehr zwölf Partien auf dem Plan, die Schaldinger haben sich eine hervorragende Ausgangsbasis im Aufstiegskampf geschaffen. Und das, obwohl längst nicht alles rund lief.

Hier gibt’s die Bilder vom Auftakt

„Eigentlich ist es Wahnsinn. Wir mussten zahlreiche Ausfälle verkraften, bei uns haben bisher 21 Mann von Beginn an gespielt. Wenn man bedenkt, dass wir nicht zweimal in Folge mit der gleichen Aufstellung auflaufen konnten, finde ich es schon bemerkenswert, in welche Position wir uns gebracht haben“, sagt Stefan Köck. Nicht zuletzt deshalb spricht der Trainer ganz offen aus, was alle SVS-Anhänger denken. „Es wäre doch Blödsinn, wenn wir uns jetzt hinstellen und sagen, wir wollen nicht Meister werden. Es sind nicht mehr viele Spiele, natürlich möchten wir es durchziehen und die Saison vergolden.“ Auch Sportchef Markus Clemens sieht den SVS auf einem guten Weg, formulierte schon im Dezember eine Kampfansage. „Wie sich das Team entwickelt hat, ist beeindruckend. Wir dürfen da noch einiges erwarten in der Frühjahrsrunde.“

Saisonauftakt schon am 1. März



Weil das Nachholspiel gegen Kirchanschöring bereits auf 1. März terminiert wurde, legten die Schaldinger früher los als eigentlich geplant (27. Januar). Zwei Einheiten stehen in dieser Woche an, anschließend wird die Intensität deutlich erhöht. Vier bis fünf Mal Training sowie ein Testspiel haben Köck und sein Trainerteam um „Co“ Sepp Holler pro Woche angesetzt. Ein Schwerpunkt der Vorbereitung werde auf dem Umschaltspiel liegen, sagt der Coach, der in seiner bisherigen Saisonanalyse kein spezielles Problemthema ausgemacht hat. Insgesamt konnte Schalding in der starken Bayernliga Süd oft überzeugen, es gebe aber auch in allen Bereichen noch Luft nach oben.

Am meisten haben dem SVS die zahlreichen Ausfälle zu schaffen gemacht. „Es waren ja keine Muskelverletzungen oder etwas, das man anders hätte steuern können“, sagt Köck. Zum Start sehe es personell deutlich besser aus, ein paar Fragezeichen bleiben jedoch. Zum Beispiel bei Daniel Zillner, der eine Schambeinentzündung hinter sich hat und erst sehen muss, wie er eine höhere Belastung wegsteckt. Gleiches gilt für Jonas Griesbauer (Knie) oder Keeper Marius Herzig, der nach Achillessehnenriss wieder voll einsteigt. Nicht an Fußball zu denken ist weiter bei Walter Kirschner, der sich mit einer Entzündung (Achillessehne) herumplagt.

Köcks Zukunft: Gespräche stehen an



Neben Sebastian Sommer und Philipp Dorfer aus der zweiten Mannschaft dürfen in den kommenden Wochen mit Felix Hois und Lukas Bauer auch zwei U19-Spieler Trainingsluft im Bayernligakader schnuppern. Neu ist zudem Erkam Hoxha, der im Winter von der U19 des SV Wacker Burghausen zum SVS kam. Das erste Testspiel findet am 27. Januar gegen Eggenfelden statt (in Johannesbrunn), es folgen Partien gegen Deggendorf sowie die U21-Teams des SV Ried und Jahn Regensburg.

Neben intensiven Trainingseinheiten stehen im Winter natürlich auch die personellen Planungen für die neue Saison im Fokus. „Demnächst“ werde man sich zu Gesprächen treffen, sagt Coach Köck zu seiner persönlichen Zukunft. Seit 2013 ist der 40-Jährige bereits in Schalding, seit 2017 fungiert er als Chefcoach. Er fühle sich noch immer sehr wohl beim SVS, spricht von einer besonderen Beziehung. Auch wenn es in der heutigen Zeit vielleicht eine gewagte Aussage sei: „Ich bin sicher“, sagt Köck, „dass das Ganze im Guten auseinandergehen wird, sollte es mal so kommen.“ Dass dies bereits im Sommer der Fall sein wird, scheint eher unwahrscheinlich, auch wenn Köck keine Tendenz verraten will. Nur so viel: Er sei mit den Verantwortlichen im ständigen Austausch, auch bei vielen Spielern wisse man um deren Absichten. „Es wird nicht so sein, dass man da absolut ins Blaue rauscht“, sagt Köck zu den Gesprächen.

„Stefan ist ein Schaldinger, er denkt in Schalding-Kategorien“, sagte Sportchef Clemens Anfang Dezember. „Unser Trainerteam macht einen überragenden Job. Sie kommen immer wieder mit neuen Ideen, setzen neue Reize. Aber auch insgesamt haben wir derzeit einen Top-Spirit im Verein.“ In Sachen Kaderplanung zeigte sich Clemens ebenfalls positiv. Man habe „einiges vor“, wolle sich langfristig zukunftsfähig aufstellen, so der neue 2. Vorsitzende.

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