Kurz vor Weihnachten hat sich der 1.FC Passau selbst ein großes Geschenk gemacht. Der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist kann zwei Winter-Transfers vermelden, die es in sich haben.
Allen voran die Verpflichtung des künftigen Co-Trainers. Dieser heißt Philipp Knochner (31) und kommt vom Passauer Stadtrivalen SV Schalding. Er rückt ab sofort an die Seite von Cheftrainer Krisztian Beregszaszi und übernimmt beim FCP die vakante Position des Assistenten. Zudem soll der Ex-Profi (Wacker Burghausen) die junge Passauer Mannschaft mit seiner Erfahrung auf dem Platz anführen.
Ob Knochner schon zum Start der Frühjahrsrunde wieder auf dem Rasen stehen kann, ist offen. Der 31-Jährige zog sich im April dieses Jahres einen Kreuzbandriss zu und wurde im Sommer operiert. Da Knochner seit mehr als sechs Monaten nicht mehr gespielt hat, konnte er den Bayernligisten Schalding auch problemlos im Winter verlassen. Auf der Weihnachtsfeier am Samstag verkündeten die Passauer Verantwortlichem dem Team den prominenten Neuzugang, der auch für Aufbruchstimmung sorgen soll. Und wie reagiert der SVS auf den Wechsel? „Wir bedanken uns bei Philipp für seine Zeit in Schalding und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft“, sagt Sportchef Markus Clemens auf Nachfrage.
„Angebot genau zum richtigen Zeitpunkt“
„Der Wunsch irgendwann ins Trainergeschäft einzusteigen, besteht bei mir schon seit Langem. In meiner verletzungsbedingten Auszeit als aktiver Spieler in diesem Jahr, hatte ich nun die Gelegenheit, mir intensiv Gedanken um meine weitere Zukunft im Fußball zu machen“, sagt Knochner und fügt an: „Das Angebot, beim FC Passau als Co-Trainer tätig zu werden, kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt und erschien mir als geeigneter nächster Schritt in meiner fußballerischen Laufbahn.“
„Wertvolles Vorbild“
Die Passauer hatten sich erst im Herbst von Aufstiegstrainer Axel Dichtl und seinem Co Benni Neunteufel getrennt. Im Frühjahr greift man nun mit einem neuen Duo an. „Unser Cheftrainer Krisztian Beregszaszi hatte den Wunsch, einen Co-Trainer ins Team zu holen, der nicht nur im Hintergrund agiert, sondern aktiv mitgestaltet und eigene Ideen einbringt. Mit Philipp haben wir genau diesen Typ gefunden. Jeder, der ihn kennt, weiß, dass er nicht nur durch seine Erfahrung überzeugt, sondern auch durch seinen Einsatz und seine Führungsstärke unser Spiel entscheidend bereichern kann – ein wertvolles Vorbild, besonders für unsere jungen Spieler“, freut sich Passaus Sportlicher Leiter Christian Wolf über den Transfer.
Nach seinem Kreuzbandriss arbeite Knochner intensiv am Comeback und befinde sich bereits wieder im Lauftraining. „Die letzten Belastungstests verliefen sehr positiv, und wir sind zuversichtlich, dass er bald wieder voll angreifen kann. Philipp ist genau die Verstärkung, die wir gebraucht haben, und eine große Bereicherung für unseren Verein. Wir freuen uns sehr, ihn willkommen zu heißen“, sagt Wolf.
Knochner bringt viel Erfahrung mit
Knochner wurde bei Wacker Burghausen ausgebildet, schaffte dort auch den Sprung in die Profimannschaft (3. Liga). Nach einem Kreuzbandriss lief es allerdings nicht mehr nach Wunsch und der zentrale Mittelfeldspieler wechselte 2018 zum damaligen Regionalligisten SV Schalding, wo er schnell eine Führungsrolle übernahm. Knochner bringt es auf 180 Einsätze in der Regionalliga und 78 Spiele in der Bayernliga.
„Der Abschied vom SV Schalding fiel mir nicht leicht und ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Verantwortlichen, der Mannschaft und der gesamten SVS-Familie für die vielen schönen Jahre bedanken. Gleichzeitig freue mich auf die neue Herausforderung und die Verantwortung, die mich als Co-Trainer beim FC Passau erwartet und bedanke mich bei den Verantwortlichen des FC Passau für diese Chance und das in mich gesetzte Vertrauen“, sagt Knochner.
Schültke ein „echter Glücksgriff“
Neben dem Mittelfeldlenker aus Schalding dürfen sich die Passauer noch über einen weiteren vielversprechenden Neuzugang freuen. Moritz Schültke, ein 27-jährige Defensivspieler aus Nordrhein-Westfalen, wird das Team ab der Rückrunde verstärken. „Moritz ist ein echter Glücksgriff. Er hat sich Ende September bei uns gemeldet, da es ihn nach seinem Studium in Innsbruck beruflich nach Passau verschlagen hat. In den letzten drei Jahren spielte er in der Regionalliga Tirol beim Völser SV und sucht nun in Passau eine neue sportliche Heimat. Seit Oktober trainiert er bereits mit uns und wird ab dem Frühjahr spielberechtigt sein“, berichtet Christian Wolf. Schültke hat in der Regionalliga Tirol 88 Spiele absolviert und könnte ein wichtiger Stabilitätsfaktor in Passaus Defensive werden.
Zahlreiche Rückkehrer
Neben den beiden Neuzugängen kehren auch viele langzeitverletzte Spieler ins FCP-Team zurück. „Fast eine ganz Mannschaft“, sagt Wolf. Zu den Kreuzbandriss-Comebackern Christoph Wimmer und Samuel Andert gesellen sich Keeper Paul Burgmaier, Gabriel Bauer, Samuel Höng, Moritz Bruckmaier und Julian Kornreder. „Insgesamt stehen uns damit neun Spieler mehr zur Verfügung, was uns für die Rückrunde eine deutlich bessere Grundlage bietet. Der Konkurrenzkampf im Team wird durch die größere Spieleranzahl wieder spürbar angeheizt, was hoffentlich positive Auswirkungen auf die verbleibende Restrunde hat. Mit dem verstärkten Kader sowie Krisztian und Philipp an der Spitze sind wir optimistisch, die Saison noch erfolgreich gestalten zu können“, sagt Wolf. Ob es im Winter noch weitere Verstärkungen geben wird? „Das können wir aktuell nicht sagen, aber wir haben noch ein, zwei Ideen im Kopf“, meint der Sportchef.
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