Ein turbulentes Rennwochenende mit drei Rennen endete für das Passauer/polnische Profi-Radteam Santic Wibatech trotz Stürzen in Zusamarshausen erfolgreich, nachdem beim Eröffnungsrennen in Polen einen zweiten Platz eingefahren hatte.
Das erste Bundesliga-Rennen der Saison führte den Tross zum „GP der Südlichen Weinstraße“ in Schweigen, einer kleinen Stadt direkt an der französischen Grenze. Zu fahren waren 148 Kilometer. Mit zwar nur knapp 1000 Höhenmetern, dafür vielen kleinen, engen und teils mit Schotter übersehenen Straßen war es nicht nur wegen fast 30 Grad am Start ein sehr hartes Rennen, das den Pedaleuren alles abverlangte.
Das Santic Wibatech-Team zeigte sich am Anfang sehr präsent, hatte mit Linus Rosner, Nick Bangert, Fabian Schormair und Michael Peter alle Attacken gekontert. Leider waren Nils Puschmann und Ferdinand Beirig bereits früh aus dem Rennen genommen, da sie durch einen Sturz im Feld aufgehalten wurden und die entstandenen Lücken nicht mehr schließen konnten.
Der Passauer Michael Peter resümiert: „Eine sechs Mann starke Gruppe konnte sich absetzen. Wir habe sie leider verpasst, doch war dadurch unser Rennen noch nicht beendet und wir wollten den Abstand zur Spitzengruppe so klein wie möglich halten. Mario Gamper versuchte dann rund 20 Kilometer vor dem Ziel die Lücke im Solo nach vorne zu schließen, doch verfuhr er sich unglücklich auf den winkligen und schlecht ausgeschilderten Schlussrunden und wurde von der zweiten Gruppe wieder eingeholt.“ Am Ende sprintete Gamper trotz Routen-Panne noch auf Rang 15 ins Ziel und war Bestplatzierter der Passauer. Weitere Platzierungen: Bangert 62., Rosner 63.
Maciejuk in Polen stark
Zugleich war am selben Tag ein Eintagesrennen in Polen, das von vielen auch scherzhaft polnisches „Mailand – San Remo“ genannt wird. Es glich allerdings mehr einer polnischen Ausgabe von „Paris – Roubaix“. Das mit einigen Kopfsteinpflaster- und Gravel- Passagen gespickte Rennen war 143 Kilometer lang und beinhart. Mit über 100 Startern, darunter auch einige polnische Continental Teams, war reichlich Konkurrenz am Start. Mit Kacper Maciejuk, Michal Paluta, Bartłomiej Proc, Piotr Pekala und Szymon Tracz hatte das Team der Manager Otto Peter und Wieslaw Ciasnocha wir fünf Fahrer am Start, die sich einiges vorgenommen hatten. „Das Ziel war der Sieg und so wurde der Start auch aktiv gestartet und keine Gruppe ging ohne uns“, berichtet Jonas Messerschmidt (23) aus Witten. Maciejuk konnte sich in einer zwölf Mann starken Gruppe absetzen, welche sich später im Rennen auf drei Mann verkleinerte. Mit dem „Passauer Polen“: Der 21-Jährige fuhr einen famosen Sprint und wurde nur von einem Fahrer im Sprint geschlagen. Messerschmidt: „Mit Platz zwei bei diesem Klassiker sahen wir einen mehr als zufriedenden Kacper Maciejuk strahlend auf dem Podest!“
Stürze bei „Bayerischer“
Keine Atempause gab’s es dieses Wochendende für das Team Santic Wibatech. Am Sonntag stand nämlich bereits der Auftakt in die bayerische Straßenrennsaison an. Zusmarshausen war der Dreh- und Angelpunkt des 49. Schwarzbräu-Straßenpreis, der über 108 Kilometer in vier Runden rund um die bayerische Kleinstadt führte. Mit einem Starterfeld von über 130 Elite-Sportlern und zahlreichen namhaften Continental Teams konnte man sich nicht über zu wenig Konkurrenz beklagen.
Michael Peter schildert den Rennverlauf wie folgt: „Unser Plan war es, alle wichtigen Gruppen abzudecken und uns eine gute Ausgangslage vor dem Anstieg kurz vor dem Ziel zu verschaffen, was uns gut gelang.“ Nils Puschmann schaffte es Mitte der ersten Runde in eine sechs Mann starke Ausreißergruppe, welche schon bald einen Vorsprung von rund einer Minute aufweisen konnte. Im Feld hinten stellten Fabian Schormair, Linus Rosner und Nick Bangert sicher, dass sich keine weiteren Gruppen lösen konnten. In Runde drei versuchten Rosner und Peter mit Hilfe der anderen Continental Teams, das Hauptfeld am Anstieg nochmal zu verkleinern, was zunächst auch gelungen war, doch wurden sie Mitte der letzten Runde wieder gestellt und es kam zum Showdown am letzten Anstieg. Puschmann musste derweil leider von der Spitze reißen lassen und blieb zurück im Hauptfeld.
Als es das letzte Mal den Anstieg hochging, konnten sich drei Fahrer vorne absetzen, knapp dahinter das restliche Feld mit drei Passauern. „Doch leider kam es kurz nach dem Berg zu einem Sturz des Verfolgerfeldes“, so Peter weiter, „wobei auch ich und Nick zu Boden gingen. Dadurch hatten wir keine Chance mehr, die Ausreißer zu stellen.“ Linus Rosner wurde im Sprint des noch verbliebenen Feldes 24. und damit Bester von Santic-Wibatech.
− red/J.M.
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