AOK-Bericht
Passau liegt bei Demenz über dem Bayernschnitt – Auch Depressionen häufig

28.11.2024 | Stand 28.11.2024, 12:00 Uhr |

Beschäftigten sich mit den Krankheitsbildern der Passauer Bürger: Gesundheitsfachkraft Karin Brauneis (v.l.), Direktor Richard Kirmaier, Oberbürgermeister Jürgen Dupper und stellvertretender Markt-Teamleiter Andreas Drexler. − Foto: AOK

Viele Kommunen im Freistaat kümmern sich um das Wohlbefinden ihrer Bewohner. Der aktuelle AOK-Gesundheitsbericht kann dabei unterstützen und wurde jetzt von Direktor Richard Kirmaier an Oberbürgermeister Jürgen Dupper in der Hauptgeschäftsstelle in der Neuburger Straße übergeben.

Der Gesundheitsbericht liefert Aussagen über verschiedene Krankheitsbilder, die unter anderem vom Lebensstil sowie dem Lebensumfeld der Menschen beeinflusst werden.

Bei 13 gängigen Krankheitsbilder die lokalen mit den bayernweiten Zahlen verglichen



„Als regionale Krankenkasse engagiert sich die AOK Bayern in der Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort und unterstützt Kommunen mit einer Analyse lokaler Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung“, betont in einer Pressemitteilung Richard Kirmaier. Er untersucht 13 gängige Krankheitsbilder, darunter Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes Typ 2 und Demenz und vergleicht die lokalen Zahlen der Stadt mit den bayernweiten Werten.

Die Auswertungen zeigen, dass Passau in den meisten Fällen im bayernweiten Durchschnitt liegt. Beim Thema Demenz ist dies etwas anders. Die meisten Demenz-Erkrankungen treten im hohen Alter auf. Die Anzeichen sind nicht ganz einfach zu erkennen und von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Da die meisten Demenzerkrankungen nicht heilbar sind, geht es bei der Behandlung vor allem darum, dass die Betroffenen möglichst lange selbständig leben können.

Wichtig ist dabei, die Kranken zu aktivieren – geistig, körperlich sowie psychosozial. Im Jahr 2022 waren 17,4 Prozent der Männer und 21,4 Prozent der Frauen ab 75 Jahren in der Stadt Passau von einer Demenzerkrankung betroffen. Diese Werte liegen über dem bayerischen Durchschnitt von 14,3 Prozent (Männer) bzw. 17,4 Prozent (Frauen).

Bei Depressionen liegt Passau rund zwei Prozent über Bayernschnitt



Depressionen sind nicht nur eine Erkrankung der Seele, sondern auch des Körpers. Nicht selten verschwindet eine depressive Episode ohne eine Behandlung. Eine Therapie kann die Dauer der Episode aber deutlich verkürzen und das Risiko, dass sie wiederkehrt, verringern. Im Jahr 2022 haben sich laut Gesundheitsbericht 15,1 Prozent der Männer und 25,0 Prozent der Frauen im Alter von 65-74 Jahren der AOK-Versicherten im Freistaat wegen einer Depression ärztlich behandeln lassen. In der Stadt Passau lag der Anteil bei 17,1 Prozent bei den Männern und 27,3 Prozent bei den Frauen. Vor zehn Jahren waren es mit 13,5 Prozent (Männer) und 25,6 Prozent (Frauen) weniger Patienten.

„Die Daten der AOK zur gesundheitlichen Lage unserer Bürger liefern wertvolle Einblicke, die nun genau analysiert werden sollen, um entsprechende Schlüsse und Maßnahmen abzuleiten“, so Jürgen Dupper. Nach Überzeugung von Richard Kirmaier hätten Städte und Gemeinden eine Schlüsselrolle, wenn es um die Gesundheit der Menschen gehe. Kommunen könnten auch diejenigen erreichen, die unter ungünstigen Lebensumständen leiden und sich täglich um ihre Gesundheit sorgen müssen. Mit ihrer finanziellen Projektförderung „Gesunde Kommune“ unterstütze die AOK lokale Maßnahmen, die zu mehr Gesundheit der Bürger führen.

− red

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