Ein Kind großzuziehen stellt Eltern vor eine gewaltige Aufgabe. Noch mehr, wenn man alleinerziehend ist. Aus diesem Grund bietet pro familia ein neues Angebot an, um Solo-Eltern zu vernetzen und Hilfe bei Alltagsfragen anzubieten. Die beiden Sozialpädagoginnen Sylvia Anetsberger und Vanessa Hochrieser erklären im Gespräch mit der PNP, was Alleinerziehende genau erwartet.
Wie ist es dazu gekommen, dass es nun zum ersten Mal bei Pro familia ein Angebot gibt, das sich konkret an Alleinerziehende richtet?
Sylvia Anetsberger: Die Zahl der Alleinerziehenden steigt, im vergangenen Jahr lag der Anteil bundesweit bei mehr als 24 Prozent. Und auch bei unseren Beratungen kommt es immer wieder zur Sprache, dass Alleinerziehende vor vielen Herausforderungen stehen. Zudem haben sich Mamas oder Papas ein derartiges Angebot gewünscht. Darauf reagieren wir nun bei pro familia.
Was ist das Ziel Ihres neuen Angebots?
Vanessa Hochrieser: Unser Motto heißt „get together für Alleinerziehende“. Es soll ein unverbindliches, aber dennoch verbindendes Zusammenkommen von Solo-Eltern sein, damit sie untereinander in Kontakt kommen, sich austauschen und vernetzen können.
Sylvia Anetsberger: Zudem bekommen sie aber auch von uns beiden thematische Inputs. Das kann zum Beispiel die Themen Beziehung, Erziehung aber auch sozialrechtliche Bereiche umfassen. Wichtig ist uns, dass die Teilnehmerinnen die Themen bestimmen, die ihnen wichtig sind. Wir richten uns danach, wo genau Bedarf ist. Es geht genauso aber auch ums Innehalten oder um ein Leben in Balance.
Sie sprechen von Teilnehmerinnen. Sind alleinerziehende Männer auch willkommen?
Vanessa Hochrieser: Selbstverständlich. Unser Angebot richtet sich an Männer genauso. Man geht davon aus, dass etwa 20 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland Männer sind. Unser Angebot richtet sich auch an diejenigen, die sich um die Erziehung der Kinder zum Beispiel im Wechselmodell kümmern. Sprich an getrennt Erziehende.
Können Interessierte ihre Kinder zu den Treffen bei Ihnen mitbringen?
Vanessa Hochrieser: Ja, das ist möglich. Wir bitten nur um vorherige Anmeldung, damit wir uns darauf vorbereiten können, wie viele Interessierte kommen werden und zum Beispiel schon vorab eine Spielecke bereitstellen. Unter ✆ 0851/53121 oder unter passau@profamilia.de sind wir erreichbar.
Ist Ihr neues Angebot mit Kosten verbunden?
Sylvia Anetsberger: Nein, die Teilnahme ist kostenlos. Spenden aber willkommen, da wir auch Snacks und Getränke zur Verfügung stellen.
Wann beginnt die Gruppe und wie oft treffen sich die Teilnehmer?
Sylvia Anetsberger: Wir starten am 18. Oktober und treffen uns einmal im Monat. Im Wechsel nachmittags und vormittags. Am Freitag, 18. Oktober, geht es von 9.30 Uhr bis 11 Uhr. Die Nachmittagstreffen finden von 14.30 Uhr bis 16 Uhr statt. Das ist uns wichtig, damit auch Berufstätige kommen können.
Interview: Sandra Hiendl
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