Das Derby der Ex-Spieler
Maul und Popoff – Derby-Überraschung: Passau Black Hawks schlagen den DSC – Sorgen um Kapitän Röthke

24.11.2024 | Stand 25.11.2024, 11:14 Uhr |

Nach dem ersten seiner zwei Derbytore reißt Carter Popoff jubelnd die Arme hoch. Der Kanadier verwandelte zuvor einen Penalty gegen seinen früheren Mitspieler Timo Pielmeier ins kurze Eck. − Foto: Katrin Zimmermann

Alle Jahre wieder – gewinnen die Passau Black Hawks ein Donau-Derby der Eishockey-Oberliga Süd im eigenen Stadion gegen den Deggendorfer SC. Am Sonntagabend siegten sie vor 1500 Zuschauer in der ausverkauften Eisarena in Passau-Kohlbruck mit 3:1 (0:1, 3:0, 0:0). Überraschend, jedoch nicht unverdient.

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Auffällig dabei: Alle vier Tore des Nachbarduells wurden von Spielern erzielt, die in der Vergangenheit auch das Trikot des anderen Klubs trugen. Der Ex-Passauer Niklas Pill brachte den DSC im ersten Drittel in Führung (10. Minute), die Ex-Deggendorfer Sascha Maul (23.) sowie Carter Popoff mit einem verwandelten Penalty (25.) und Powerplay-Treffer (33.) ebneten ihren Black Hawks im zweiten Abschnitt den Weg zum Sieg. Der erst vor zwei Wochen nach Passau gewechselte Kanadier Popoff wurde zum Matchwinner – und kann nach fünf Partien bereits neun Torbeteiligungen vorweisen.

Passaus Sieg ging unterm Strich in Ordnung, wie Deggendorfs Coach Jiri Ehrenberger nach der dritten Derby-Niederlage in vier Jahren (17 Derbys) sagte: „Wir haben gut angefangen, aber im zweiten Drittel aufgrund von mehreren Strafen den Faden verloren und Passau hat ein gutes Powerplay“, kommentierte der 69-Jährige. Sein Team habe selbst im letzten Abschnitt, als es drückend überlegen war, zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht. Freilich merkte man dem DSC das verletzungsbedingte Fehlen der Topscorer Andree Hult und David Stach sowie von Marco Baßler an. Als Ausrede nannte Ehrenberger die Personalsituation nicht: „Wir hatten sehr viele gute Situationen, die wir nicht zum Anschlusstreffer nutzen konnten.“ 36 Schüsse feuerten die Gäste auf das gegnerische Tor ab (Passau 22).

Sonderlob von Trainer Vogl für Marco Eisenhut



Thomas Vogl, Trainer der Passau Black Hawks, wusste auch warum den Deggendorfern nur ein Tor gelang: „Unser Torwart Marco Eisenhut hat ein brutales Spiel abgeliefert und das Torwartduell mit Timo Pielmeier gewonnen“, meinte der 47-Jährige, der hörbar stolz auf sein Team war: „Wir haben zehn Minuten gebraucht, weil wir etwas am System verändert haben. Dann aber haben wir so gespielt, wie ich mir das vorstelle.“

Während Vogl auf der Pressekonferenz sprach, feierten seine Spieler noch minutenlang auf dem Eis mit den Fans. Allerdings mischten sich in den Freudentaumel ein paar Sorgenfalten, denn Kapitän René Röthke ging im zweiten Drittel vorzeitig vom Eis (31.). Nach einem Foul von Ondrej Pozivil hielt sich Röhtke mit schmerzverzerrtem Gesicht das linke Knie, sein Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes. Eine Diagnose steht noch aus, Vogl wollte sich daher nicht äußern, befürchtet aber, dass der 42 Jahre alter Stürmer vorerst ausfällt.

Nächste Englische für Woche den Deggendorfer SC



Während sich für die Black Hawks trotz des Derbysieges tabellarisch nichts geändert hat (Platz zehn), rutschten die Deggendorfer erstmals seit längerer Zeit auf den dritten Rang ab. Während für den DSC mit dem Auswärtsspiel in Höchstadt (Mittwoch, 20 Uhr) die nächste Englische Woche beginnt, haben die Passauer bis Freitag Zeit, sich auf das Heimspiel gegen Memmingen vorzubereiten.

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