Bis in den späten Herbst
Mängel entdeckt: Franz-Josef-Strauß-Brücke in Passau bleibt länger gesperrt

23.08.2024 | Stand 24.08.2024, 6:10 Uhr |

Ursprünglich wäre jetzt Halbzeit der neunwöchigen Vollsperrung gewesen. Doch bis die Franz-Josef-Strauß-Brücke zumindest wieder halbseitig befahrbar ist, wird es noch bis in den späten Herbst dauern. − Foto: Hiendl

Schlechte Nachrichten für alle leidgeplagten Autofahrer in Passau: Bei der Generalsanierung der Franz-Josef-Strauß-Brücke ist eine längere Vollsperrung nötig.



Ursprünglich war diese bis zum 22. September geplant, doch wie Michael Schmitt aus dem OB-Büro auf PNP-Anfrage am Freitagnachmittag bekannt gab, seien einige Mängel erst während der Arbeiten entdeckt worden, die zu Verzögereungen führen. Auch wenn die umfassenden Sanierungsarbeiten an der Franz-Josef-Strauß-Brücke auf Hochtouren laufen, würden jedoch solch bedeutende Infrastrukturarbeiten nicht immer planmäßig verlaufen..

Was das konkret für die Autofahrer bedeutet? „Es ist erforderlich, die bisherige Vollsperrung um mehrere Wochen bis in den späten Herbst zu verlängern. Die weiteren Sperrungen resultieren insbesondere daraus, dass zu den bisherigen Arbeiten nötige Nachbesserungen an den Stahlträgern festgestellt wurden. Hierzu müssen dringend zusätzliche Schweißnähte, ein Brechen der Kanten, das Entfernen von Schweißspritzern und eine Erhöhung der Rauheit erfolgen“, erklärt Michael Schmitt. Überdies müssen korrodierte Bleche ausgebessert und Hohlkästen am Gesims erneuert werden. Ein Holkasten muss auf beiden Seiten komplett entfernt und wieder neu hergestellt werden, um die innenliegenden Schweißnähte auszubessern.



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Zusätzlich wurde im Zuge der Bauarbeiten nach Entfernen des Asphalts und der Abdichtung im Fahrbahnbereich festgestellt, dass Frässchäden im Fahrbahnblech vorhanden seien. Hierbei wurde deutlich, dass bei vergangenen Ausbesserungsmaßnahmen die Frästiefe hauptsächlich in den Randbereichen deutlich überschritten wurde. Dadurch wurde das 14 Millimeter Stahlblech geschwächt, weshalb der Querschnitt durch Schweißen wieder erhöht werden müsse.
Da die Bauarbeiten sehr witterungsabhängig sind, wurden die Beschichtungsarbeiten in den vergangenen Monaten massiv eingeschränkt. Den Grund dafür gibt Michael Schmitt mit den häufigen Regenfällen und der dadurch entstandene hohe Luftfeuchtigkeit an. Denn bei zu hoher Luftfeuchtigkeit sei das Aufbringen einer Korrosionsbeschichtung technisch nicht umsetzbar und auch nicht zulässig.

Fußgänger und Radler werden über das Kachlet umgeleitet


Die Umleitung erfolgt wie bisher von der Nordseite aus Maierhof oder Hacklberg) kommend über die St 2125, B 85, B 12, Schanzlbrücke und B 8. Dabei wird auch der Verkehr von der B 85 bereits auf die Umleitung hingewiesen. Von der Südseite aus Neustift oder Auerbach kommend erfolgt die Umleitung weiterhin über die B 8, Schanzlbrücke, B12, B 85 und St 2125. „Grundsätzlich wird empfohlen, soweit wie möglich den Bereich zu umfahren und die Donauquerung in beide Richtungen über die Autobahn vorzunehmen“, rät der OB-Sprecher.
Im Vorgriff auf die Vollsperrung wurden bereits Optimierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Änderung des Fahrbahnteilers auf der Schanzlbrücke, die Markierung an der Auffahrt von der Regensburger Straße auf die Schanzlbrücke, Versetzung der Ampelanlage, sowie die Anpassung der Ampelschaltungen durchgeführt. Außerdem erfolgt während der Vollsperrung der Franz-Josef-Strauß-Brücke eine Sperrung des westlichen Gehwegs auf der Schanzlbrücke. Fußgänger und Radfahrer werden dann auf den östlichen Gehweg umgeleitet.
Um abschließende Arbeiten, wie Nachbesserungen an Stahlträgern und Aufbringen der Korrosionsbeschichtung, durchführen zu können, muss im Anschluss der Vollsperrung nochmals eine halbseitige Sperrung der Franz-Josef-Strauß-Brücke bis voraussichtlich Ende des Jahres erfolgen. Hier ist dann jedoch das Fahren von Nord, sprich Maierhof und Hacklberg nach Süd in Richtung Neustift und Auerbach der Brücke wieder möglich. Alle Fahrzeuge, die von Süden her die Donau queren möchten, müssen allerdings weiterhin auf die Umleitung über die Autobahn A3 oder die B8 / Schanzlbrücke ausweichen.
Für all diejenigen, die sich bereits darauf eingestellt hatten, dass jetzt die Halbzeit der Vollsperrung ist und die nun verständlicherweise enttäuscht sein werden, hat Michael Schmitt aber auch positive Nachrichten: „Zu Gute kommen den nun vollumfänglichen Sanierungsmaßnahmen bis Ende des Jahres, dass diese dadurch in einem Aufwand vollzogen werden können und damit 2025 voraussichtlich keine Sperrungen für diese Erhaltungsarbeiten mehr nötig sind.“

Für den gesamten Zeitraum der Generalsanierung sind die Brückengehwege der Franz-Josef-Strauß-Brücke gesperrt. Fußgänger und Radfahrer werden über das Kraftwerk Kachlet umgeleitet.

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