Passauerin mit großen Zielen
Ihr neues Profi-Leben in Ski-Internat und bei der Polizei: Franca Salhi treibt Ski-Karriere voran

30.11.2024 | Stand 30.11.2024, 7:00 Uhr |
Julia Mondry

Im Dress des Bayerischen Ski-Verbands startet sie in die Saison: Franca Salhi aus Passau. − Foto: BSV

Die Kälte, der Fahrtwind, die Berge – mehr braucht Franca Salhi nicht, um sich wohlzufühlen. Die 16-jährige Passauerin gilt als eines der Nachwuchshoffnungen des bayerischen alpinen Skisports. Nach ihrem Schulabschluss ging es für sie an das Skiinternat nach Oberstdorf – wo sie alles auf den Profi-Sport setzt.

Morgens aufstehen und los geht es mit dem Ausdauertraining. Nach dem Mittag dann noch eine Einheit Krafttraining – und ab auf die Piste: Franca Salhi wohnt seit ein paar Monaten am Skiinternat Oberstdorf, einer Eliteschule des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und arbeitet weiter hart für ihren Traum: eine Karriere als professionelle Skifahrerin. Unter den sechs Alpinfahrerinnen, die der Deutsche Ski-Verband (DSV) in seinem Nachwuchsleistungszentrums-Konzept führt, ist sie die einzige Niederbayerin. „Es ist viel einfacher geworden. Vor allem der Weg hin zu den Gletschern hat vorher lange gedauert“, sagt die 16-Jährige über ihre neue Situation. „Vorher“, das heißt als sie noch Schülerin in Passau war. Erst diesen Sommer hat sie ihren Abschluss an der Dreiflüsse-Realschule gemacht. Danach entschied sie sich für eine Laufbahn bei der Bundespolizei. Ihr Weg zur Sportpolizistin dauert vier Jahre und wird sich mit dem Internatsleben abwechseln. Die Ausbildung wird erst im April anlaufen. Bis dahin kann sich Salhi völlig auf den Sport konzentrieren.

Von ihrer Entscheidung ist sie voll überzeugt. Sie fühle sich wohl in Oberstdorf, sogar besser als gedacht: „Es hat alles perfekt funktioniert“, erinnert sie sich im Gespräch mit der Heimatzeitung. Jetzt habe sie viel Zeit für das Training, das sie in den A-Kader des deutschen Skialpin-Sports bringen soll.

Am Wochenende Saisonstart in Pfelders

Die hohe Belastung kennt Salhi bereits. Nun kommt dazu, dass sich die Art des Trainings an ihrem neuen Standort verändert hat: „Es ist schon ein bisschen anders, aber nicht negativ. Die Trainer versuchen, dass wir selbstständiger trainieren“, berichtet sie. Auch das Pensum ist nun höher. Die Anzahl der Rennen habe sich erhöht, sagt sie. Dafür gebe es für sie aber mehr Schneetage. Ihre Paradedisziplinen sind der Slalom und der Riesenslalom. Für ihren Verein, den WSV Mitterfirmiansreut, gewann sie bereits die deutsche Meisterschaft ihrer Altersklasse. Mit dem Sieg beim internationalen FIS-Slalom der U16 im Januar in Andorra hatte sie ihren bislang größten Erfolg gefeiert.

Die laufende Saison birgt ebenfalls einige Höhepunkte für Salhi: „Mein persönliches Highlight wäre dieses Jahr die deutsche Meisterschaft, weil ich mich dort mit den besten Fahrern aus ganz Deutschland messen kann, bis hin zu Weltcupfahrern.“ Dieses Wochenende startet Salhi aber erstmal international. Im italienischen Pfelders wird sich zeigen, wo sich die junge Athletin im starken Konkurrenzfeld einordnen wird: „Aus den Schülern so richtig in den FIS-Bereich zu gehen, ist herausfordernd. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben“, stellt Franca Salhi fest. Der Traum von der großen Skisport-Karriere ist Ansporn genug.

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