Passau feiert Vielfalt und Diversität – an diesem Wochenende beim Festival „For a Change“. Die Redoute und das Zeughaus sind dabei die zentralen Orte für ein Kulturprogramm mit Kunst, Musik und Austausch. Mit abwechslungsreichen Musik-Acts, Workshops, Vorträgen und Kunstausstellungen richtet sich das Festival vor allem an die Jugend und bietet die Möglichkeit, sich über Themen wie Nachhaltigkeit und Inklusion zu informieren.
Die Idee für das Festival entstand 2021 während der Corona-Pandemie, als Livekultur verboten war. Eine Gruppe Jugendlicher, träumte von einem Festival, das Raum für Austausch und Diversität bieten und ein sicherer Ort sein soll für marginalisierte Gruppen, queere Menschen und „FLINTA“-Personen – das Akronym setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von: Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender.
Nach der Premiere 2023, bei der Künstler und Künstlerinnen wie Blumengarten und Nura auftraten, findet das Festival dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Heute steht ein Team aus 15 Personen hinter dem Event, das sich das ganze Jahr mit der Planung beschäftigt. Ihr Hautanliegen ist eine offene und tolerante Gesellschaft. „For a Change“ wird unterstützt vom Festivalförderfonds der „Initiative Musik“, der ersten bundesweiten Förderung ausschließlich für Festivals. Der Bezirk Niederbayern ist zum zweiten Mal ebenfalls als Förderer dabei.
„Das Festival ist ein super Ort, um neue Künstler und Künstlerinnen zu entdecken und die Passauer Szene zu erleben“, sagt Andreas Olschar, 24, Mitorganisator und Vorstandsmitglied des Vereins For a Change e.V.. „Für alle kulturell Interessierten ist es ein Must-see, weil wirklich für jeden etwas dabei ist.“ Seine Leidenschaft fürs Musizieren und Veranstalten hat Olschar im Jugendzentrum Zeughaus gefunden. Inzwischen hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeitet hauptberuflich beim Verband für Popkultur in Bayern, wo er sich um die Förderung von Clubs und Festivals kümmert.
Das musikalische Line-up vereint lokale und überregionale Künstler und Künstlerinnen mit Fokus auf „FLINTA“-Personen. Neben Passauer Künstlerinnen wie Sängerin Elimako – kürzlich porträtiert im Feuilleton unserer Zeitung – treten auch bekanntere Acts wie Esther Graf und Ness auf. Die Veranstalter wollen mit dem bunten Aufgebot zum Nachdenken über Vielfalt anregen und mit Vorträgen und Kunst Denkanstöße geben. „Unsere Traumvorstellung ist, dass junge Menschen wegen eines Hauptacts kommen und dann nachmittags eine Trans-Person auf der Bühne erleben – so erweitern wir hoffentlich ein wenig ihren Horizont“, erklärt Andreas Olschar.
Das Festival geht über Party und Musik hinaus und bietet zudem Workshops und Vorträge an. „In unseren Workshops wollen wir zum einen verschiedene Lebensrealitäten abbilden und zum anderen interaktiv die Möglichkeit bieten, sich selber in neuen Dingen auszuprobieren“, sagt Andreas Olschar. Als Highlight gilt eine Fragerunde mit Leonie Löwenherz, Aktivistin für Feminismus und Toleranz, am Sonntag um 15 Uhr in der Redoute. Weitere Angebote sind etwa kreatives Schreiben und ein DJ-Workshop.
Umweltschutz, Awareness – also respektvoller Umgang miteinander – und Inklusion stehen ebenfalls im Fokus des Festivals. Ein Awareness-Team sorgt für das Wohlbefinden der Gäste, das Festival soll ein sicherer Raum für alle sein. Alle Gebäude sind daher barrierefrei zugänglich. Themen wie diese werden den Jugendlichen auch inhaltlich durch Vorträge und Workshops nähergebracht.
Louisa Böcker
Alle Termine und Workshops auf forachange.de und auf Instagram @foraachangefestival
PROGRAMM
Samstag, 02. November
Redoute
15.45-16.15 Uhr Ængl
17-17.30 Uhr Elimako
18-18.45 Uhr Jenner
19.15-18.45 Uhr Lara hulo
20.45-22 Uhr Ness
22.15-0.15 Uhr Sonic Studies
23.15-2.45 h Bass Collective
Zeughaus
16.15-16.45 Uhr Absurd
17.30-18.00 Uhr Xoxo
18.30-19.30 Uhr Heckspoiler
Sonntag, 3. November
Redoute
15.45-16.15 Uhr tba.
17-17.45 Uhr Jonny Major
18.15-19.15 Uhr Baby joy
20-21.30 Uhr Esther Graf
Zeughaus
14-14.30 Uhr Dilruba
15-16.45 Uhr Thao
16.15-17.15 Uhr Kokonelle
Karten an der Tageskasse, 20 Euro für beide Tage, 14 Euro für einen Tag
− lb
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Vielfalt ist das Anliegen von Mitorganisator Andreas Olschar und seinen Kollegen aus dem Verein „For a Change e.V.“. − Fotos: Böcker/Lilly White, FaC
Eine Alternative zu Männer-dominierten Bühnen: Esther Graf tritt beim Festival „For a Change“ auf
Eine Alternative zu Männer-dominierten Bühnen: Elimako tritt beim Festival „For a Change“ auf.
