Die U15-Mädchenmannschaft des 1.FC Passau durfte in diesem Sommer erstmals am Gothia-Cup in Göteborg teilnehmen, dem „größten Jugendfußballturnier der Welt“, wie Betreuer Walter Schraml stolz erklärt.
Zuvor hatten sie sich in Schweinfurt, am Ort der deutschen Filiale des schwedischen Kugellagerherstellers und Turniersponsors SKF (Hauptsitz in Göteborg), in einem Turnier dafür qualifiziert. Zwar hatten die Passauer Mädels nur Platz 3 hinter Greuther Fürth und Gastgeber FC Schweinfurt 05 belegt, nachdem der Sponsor jedoch den Fürtherinnen die Teilnahme im SKF-Dress untersagte und die Schweinfurterinnen verzichteten, durften die Passauerinnen nach Skandinavien reisen.
Gigantisch, was dann auf die jungen Spielerinnen des 1.FC Passau und ihre Betreuer zukommen sollte: „Die Eröffnungsfeier im Ullevi-Stadion im Zentrum von Göteborg war größer als bei der EM“, schwärmt Walter Schraml. „Die Fanmeile war einen Kilometer lang. 20000 Zuschauer waren dabei.“ Hinzu kamen zehntausende Sportlerinnen und Sportler aus 76 Nationen.
Sportlich lief es für die Kickerinnen aus der Dreiflüssestadt zunächst gut, im Auftaktspiel besiegten sie Trollhättans/Halvorstorp 4:1. Danach ging es nicht mehr so erfolgreich weiter, wenngleich die Passauer innen am Ende unter 130 Mannschaften einen doch beeindruckenden 33. Platz erreichen konnten. Ein ruppiges Spiel gegen die „US-Legends“ verloren sie knapp mit 1:2. Danach standen vom 14-er Kader gerade noch elf Spielerinnen halbwegs aufrecht auf dem Platz, was teilweise auch mit einer fast gänzlich durchwachten Nacht zu tun hatte. Die SKF-Teams, insgesamt 20 aus den weltweiten Standorten des Unternehmens, werden beim Gothia-Cup regelmäßig auf Matratzen in Klassenzimmern von Schulen untergebracht, wobei zwischen den einzelnen Räumen reger Kommunikationsfluss herrscht.
Zum Abschluss der Gruppenphase besiegte die U15 des 1.FC Passau Backatorp IF mit 7:3 und zog damit in die Hauptrunde ein. Dort allerdings scheiterte sie denkbar knapp und nach einer umstrittenen Elfmeterentscheidung mit 2:3 an den „Midlands Independent Schools“.
Das Bedeutendste jedoch, was dieser Aufenthalt in Schweden den teilnehmenden Sportlerinnen und Sportlern vermittelte, ist der internationale Austausch zwischen unterschiedlichsten Völkern und Kulturen, was von der Firmenleitung der SKF ausdrücklich gewünscht wird und die spezielle Gothia-Cup-Atmosphäre charakterisiert, wie auch alle Befragten einhellig bestätigen. „Es ist super, andere Kulturen kennen zu lernen“, findet Helena Schneider. Und Marina Scholz sagt abschließend: „Der Sport hat uns verbunden. Das Erlebnis bleibt in unseren Köpfen.“
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