Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hat der SV Schalding-Heining am Samstagnachmittag nach zwei sieglosen Spielen wieder einen Dreier in der Bayernliga Süd eingefahren. Beim 2:1 gegend en FC Deisenhofen waren die Youngster Moritz Bauernfeind und Torwart Philipp Röckl (beide 19 Jahre alt) die Spieler, die von den Schaldinger Fans unter den 415 Zuschauern gefeiert wurden.
Es war allerdings ein aufgrund zweier Riesenchancen der Gäste in der Nachspielzeit glücklicher Heimsieg für den SVS, wie selbst Trainer Stefan Köck gestand: „Erstmals in dieser Saison wissen wir nicht, warum wir die drei Punkte geholt haben“, sagte Köck, der zunächst die „schwächste erste Halbzeit der Saison seiner Mannschaft“ sah. 50 Spielminuten lang hatte es überhaupt nicht nach dem achten Schaldinger Saisonsieg ausgesehen. Im ersten Abschnitt konnte man die Torschüsse an einer Hand abzählen und wenn es doch einmal in Tornähe ging, waren es die Gäste, die sich annäherten. Ein Kopfball von Jan Krettek strich über die Latte (12.), einen weiteren parierte SVS-Keeper Philipp Röckl (38.). Darüber hinaus hatte Paul Schemat eine aussichtsreiche Schussposition, doch sein Flachschuss aus spitzem Winkel ging doch deutlich am linken Pfosten vorbei (41.). Die Heimelf trat offensiv bis dahin nicht in Erscheinung, spielte „ohne Tempo nur Pässe nach hinten“, analysierte Coach Köck später.
Wenigstens wurden die 415 Fans in der zweiten Halbzeit für die Magerkost der ersten 45 Minuten entschädigt. Zunächst gelang Paul Schemat mitten in die bis dahin druckvollste Phase der Schaldinger hinein Flachschuss das 0:1 (63.). Die Gastgeber waren aber jetzt drin im Spiel, ihre Performance nach den Hereinnahmen von Noel Tanzer, Basti Schmid und Markus Gallmaier „besser, aber nicht gut“, analysierte Stefan Köck nach dem Abpfiff. Die Führung konnten die Gäste aus der Landeshauptstadt jedoch nicht lange halten, weil sich Michael Vodermeier gegen Gallmaier – abseits des Geschehens nach einem Wortgefecht – zu einem Schubser im Strafraum hinreißen ließ. Schiedsrichter Yannick Eberhardt (Burgberg) ließ zunächst weiterspielen, entschied aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf Strafstoß für Schalding. Gallmaier verwandelte und die Schaldinger drängten danach auf den Führungstreffer, der nach einer Freistoßflanke gelang: Ein abgefälschter Kopfball des Youngsters Moritz Bauernfeind fand den Weg ins Tor (76.). Es war der erste Bayernliga-Treffer des 19-Jährigen.
Gästetrainer: „Unglaublich, dass wir hier ohne Punkt abreisen“
Schalding kontrollierte das Geschehen danach weitestgehend, geriet allerdings nochmal in die Bredouille. Referee Eberhardt entschied nämlich nach einer unübersichtlichen Aktion erneut auf Strafstoß, aber der Deisenhofener Stephan Kopp ließ die große Gelegenheit zum Ausgleichstreffer liegen: Schaldings junger Goalie Philipp Röckl (19) parierte den Elfmeter (91.) und er und sein Team überstanden in der Nachspielzeit eine weitere heikle Situation, als Vodermeier den Ball aus kurzer Distanz für alle Augenzeugen überraschend am leeren Tor vorbei schob. Es blieb schließlich beim aufgrund der Torchancen schmeichelhaften Heimsieg für den SVS. Gästetrainer Andreas Pummer fand dafür kaum Worte: „Wir haben uns dermaßen angestellt, es ist eigentlich unglaublich, dass wir hier ohne Punkt abreisen. Ich bin sauer und richtig angefressen“, sagte er auf der Pressekonferenz am Reuthinger Weg.
Durch den Sieg haben die Schaldinger nun wie der FC Memmingen 28 Punkte, einen mehr als der nächste Gegner TSV 1860 München II (Dienstag, 19 Uhr), der am Samstag in Kirchanschöring unterlag (0:1)
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