Das Warten und wohl auch die langen Staus im Passauer Stadtgebiet haben in wenigen Tagen ein Ende: Am 20.Dezember wird die Franz-Josef-Strauß-Brücke wieder vollständig freigegeben. Das hat die Stadt am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Bereits am 5. Dezember war die Donauquerung halbseitig geöffnet worden. Dies habe bereits „zu spürbaren Verbesserungen, insbesondere für den morgendlichen Straßenverkehr geführt“, so OB-Sprecherin Maria Proske. Eine endgültige Rückkehr zur normalen Situation verspricht aber nun die komplette Freigabe. Bislang wollte sich die Stadt zu keinem konkreten Termin äußern und betonte immer nur: „noch für Weihnachten“. Nun können die Passauer also die Tage zählen, bis pünktlich zum Vorweihnachtswochenende die Straußbrücke geöffnet wird.
Nach der Aufhebung der Sperrung werde laut OB-Sprecherin Proske mit dem Rückbau der entsprechenden Umleitungsbeschilderung begonnen. Bis Frühsommer 2025 müssten noch einzelne Restarbeiten erledigt werden – wie zum Beispiel die unterseitige Korrosionsschutzmaßnahmen, das Anbringen des Geländers (Oberwasser) und die Endbeschichtung im Gehwegbereich. „Die Brückengehwege müssen deshalb vorerst noch gesperrt bleiben“, so Proske. „Fußgänger und Radfahrer werden nach wie vor über das Kraftwerk Kachlet umgeleitet.“
Warum die Sanierung überhaupt nötig war
Die OB-Sprecherin blickt aber auch noch mal zurück, warum die Sanierung überhaupt nötig war: Die Franz-Josef-Strauß-Brücke sei 2019 einer Hauptprüfung unterzogen worden. Im Ergebnis dazu sei unter anderem festgestellt worden, dass insbesondere der Zustand der Geländer, der Fahrbahnbelag, die Übergangskonstruktionen sowie der Besichtigungssteg unterhalb der Fahrbahnplatte in einem sanierungsbedürftigen Zustand seien.
„Die Vorplanungen, die Mitte 2020 abgeschlossen wurden, haben ergeben, dass eine Ertüchtigung der Überbauplatte hinsichtlich der beabsichtigten Fortnutzungsdauer von mehr als 50 Jahren und die Erneuerung der Abdichtung vordergründig erfolgen müssen“, teilt Proske mit. Die Vergabe für die Fortführung der Planungen und Beauftragung der Nachberechnung der Tragfähigkeit sei 2021 erfolgt. Damals lag die geschätzte Bauzeit bei rund zwei Jahren.
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„Generalsanierung war unvermeidlich“
Die Ergebnisse der umfangreichen Bemessungen der jeweiligen Bau- bzw. Brückenbestandteile habe dann aber gezeigt, dass für einige der ursprünglich vorgesehenen Maßnahmen alternative Lösungen gefunden werden konnten, die eine Kosten- und Zeitersparnis nach sich zogen. „Ein Beispiel hierfür ist, dass durch aufwendige Schwingungsmessungen der Hänger die erforderlichen Ermüdungsnachweise erbracht werden konnten. Aus diesem Grund konnte auf einen aufwendigen Austausch der Hänger verzichtet werden.“ Ebenfalls wurden dadurch die Verstärkungsmaßnahmen an den Querträgern, den Längsträgern und am Deckblech optimiert.
„Um die Sicherheit und Langlebigkeit der Franz-Josef-Strauß-Brücke auch weiterhin zu gewährleisten, war die Generalsanierung unvermeidlich“, heißt es in der Pressemitteilung. Diese umfasste im Wesentlichen die Vollerneuerung des Korrosionsschutzes, die Instandsetzung von Schweißnahtrissen und korrodierten Blechen, die Erneuerung und Abdichtung des Fahrbahnbelags und die Erneuerung der Ausstattung wie beispielsweise die Entwässerung, das Geländer, die Wartungsstege und des Vogeleinflugschutzes.
Darum gab es Verzögerungen
An der Nordseite wurde unter anderem die Übergangskonstruktion ausgetauscht sowie die Kappen und die Beleuchtungsmasten erneuert. An den Unterbauten der Brücke wurde mitunter der Lagersockel erneuert, schadhafter Beton in Teilbereichen der Pfeiler reprofiliert und Einzelschadstellen am nördlichen Widerlager in Stand gesetzt.
Ursprünglich war geplant, die Brücke schon im Herbst vollständig zu öffnen. Doch es seien „noch nötige Nachbesserungen an den Stahlträgern festgestellt“ worden, erklärt Proske. „Ein Hohlkasten musste auf beiden Seiten komplett entfernt und wieder neu hergestellt werden, um die innenliegenden Schweißnähte auszubessern. Darüber hinaus erforderten unvorhersehbare Frässchäden im Fahrbahnblech weitere Zusatzarbeiten.“
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