Wer freut sich nicht, dass die Natur erwacht ist und sich wieder von ihrer schönsten Seite zeigt. Doch am frischen Grün finden auch Schädlinge Gefallen. Buchsbaumzünsler und Dickmaulrüssler lassen grüßen. Wie hält man die gefräßigen Tiere in Schach, wenn man Gräber im großen Stil pflegen muss, wollte die PNP wissen und hat nachgefragt bei Claudia Ziegler (56), Floristikmeisterin von der Gärtnerei Moser.
Frau Ziegler, für wie viele Gräber am Innstadtfriedhof ist Ihre Gärtnerei verantwortlich, dass die Hecken und Büsche dort in sattem Grün stehen?
Ziegler: Wir haben 800 Gräber zu pflegen. Was den Buchsbaumzünsler angeht, ist er nicht mehr so aktiv wie früher. Es ist ganz komisch. Ich kann nicht sagen warum. Manche Büsche bleiben direkt verschont. Grundsätzlich ist es wesentlich besser geworden als noch vor einigen Jahren. Da waren 85 Prozent der Buchsbäume, die wir am Innstadtfriedhof Friedhof zu betreuen hatten, beschädigt. Die meisten haben wir weggetan. Gegenmittel gibt es keine.
Was haben Sie stattdessen gepflanzt?
Es gibt ja genügend Alternativen. Ilex zum Beispiel ist fast identisch mit dem Buchsbaum. Nur, dass Ilex nicht so schnell wächst. Wir verwenden gerne auch den Euonymus, der ist vom Blatt her ein bisschen anders.
Haben die keine Feinde?
Es gibt natürlich andere Schädlinge. Momentan haben wir mit dem Dickmaulrüssler zu kämpfen, der Löcher in die Blätter frisst. Auch wenn sie die Blätter nicht komplett auffressen, dreiviertel schaut nicht schön aus.
Welche Blätter verschont er?
Dem ist es wurscht, welches Blatt es ist, der frisst querbeet, also auch Ilex-Blätter.
Was unternehmen Sie gegen ihn?
Wir setzen biologische Mittel ein, gießen die Sträucher mit Nematoden.
Kann man ihn ausrotten?
Das kann ich nicht sagen, er ist auf dem Vormarsch, heuer merken wir ihn besonders. Das Problem ist, dass er nur nachts aktiv ist. Abklauben der ein bis zwei Zentimeter langen Käfer wäre natürlich eine Lösung. Aber das kann ich nur den Leuten zu Hause im Garten empfehlen. Ich bin nachts nicht im Friedhof unterwegs.
− fi
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