Ein Regensburger für den Wahlkreis Passau
Der AfD-Kandidat im Porträt

23.01.2025 |

Erhard Brucker (r.) im Regensburger Stadtrat, daneben sein AfD-Kollege Thomas Straub. − Foto: Lex/MZ

Einer, der in Regensburg lebt, ein Geschäft betreibt und im Stadtrat sitzt, kandidiert in Passau für den Bundestag. „Ich bin gebürtiger Niederbayer“, betont Erhard Brucker (52). Wenn er für die AfD in den Bundestag kommt, will er nach Passau umziehen, zurück in die niederbayerische Heimat.

Geboren ist Brucker in Mainburg in der niederbayerischen Hallertau. In Regensburg lebe er berufsbedingt, er hat ein Geschäft für Tauch- und Wassersport. „Niederbayern ist jedoch meine Wurzel und ich möchte dorthin zurückkehren. Jeder Oberpfälzer erkennt nach einem Satz, dass ich Niederbayer bin.“ Für eine bessere Infrastruktur, mehr wirtschaftliche Perspektiven und die Stärkung der Region will er sich einsetzen. Passau sei für ihn kein Sprungbrett oder nur Zwischenstation: „Ich danke dem AfD-Kreisverband Passau, dass er mir die Möglichkeit bietet nach Niederbayern zurückzukehren.“

Politisch interessiert sei er schon immer: „Weil ich es nicht hinnehmen kann, wenn Missstände ignoriert oder verschlimmert werden. Politik ist für mich ein Werkzeug, um aktiv Veränderungen herbeizuführen und das Leben der Menschen spürbar zu verbessern.“

Warum er in den Bundestag will? „Was mich besonders bewogen hat, ist die Art und Weise, wie aktuell manche Parteien teure und ineffektive Maßnahmen durchsetzen, ohne zuerst an die eigene Bevölkerung zu denken.“ Er nennt Windräder, die würden oft als alleinige Lösung dargestellt ohne realistische Alternativen zu prüfen. Politik solle auf gesundem Menschenverstand und ausgewogenen Lösungen beruhen, nicht auf ideologischen Vorhaben, die den Bürgern mehr schaden als nutzen würden.

Aus seinem Leben erzählt Brucker, nach dem Abitur habe er bei der Bundeswehr gedient, ein Studium aufgenommen und später eine eigene Firma gegründet: „Diese Erfahrungen waren sehr lehrreich und nicht immer einfach. Sie haben mich geprägt und mir gezeigt, wie wichtig Eigenverantwortung, Personalverantwortung und Entschlossenheit sind.“

Brucker beschreibt sich privat als bodenständig und naturverbunden, politisch sieht er sich als „pragmatischen Patrioten“. Sein Vorbild sei Geert Wilders, ihn beeindrucken „dessen Standhaftigkeit und klare Haltung“.

Mit dem Tauchsport habe er beruflich viel Zeit in Asien, Süd- und Mittelamerika verbracht, er spreche fünf Fremdsprachen und sei seit vielen Jahren mit einer philippinischen Staatsangehörigen glücklich verheiratet. Auf den Philippinen sei er daueraufenthaltsberechtigt und besitze Liegenschaften. „Um diesen Status zu erhalten, musste ich strenge Auflagen erfüllen – ein System, das sicherstellt, dass Zuwanderer einen positiven Beitrag leisten. Die Altparteien in der BRD machen das genaue Gegenteil. Diese Erfahrungen haben meinen Blick auf Migrationspolitik geprägt.“

Der Name Erhard Brucker ist gerichtsbekannt. Er taucht in der Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts München namentlich auf, mit der das Gericht letztes Jahr die Klage des AfD-Landesverbands gegen die Beobachtung durch das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz abwies. Brucker wurde in Zusammenhang mit seinen Aussagen zum „politischen Islam“ vom Gericht wörtlich zitiert. Seinen Gegnern gilt Brucker gar als Rechtsaußen selbst in der AfD. „Solche Vorwürfe sind haltlos“, behauptet er. „Ich finde es erstaunlich, wie oft man mich mit Begriffen belegt, die völlig absurd sind. Wer mich als Rassisten bezeichnet, sollte sich meine Lebensgeschichte ansehen, sie spricht für sich.“

Was ist er dann? „Ich stehe für klare Werte, das schätzen viele Menschen, einige aber halt auch nicht. Doch gerade diese Meinungsvielfalt sollte in einem Land wie Deutschland gestattet sein. Eine lebendige Diskussion ist wichtig, auch wenn man sich nicht immer einig ist.“

Im typischen O-Ton hört sich Brucker so an: „Wenn jemand drei Mal oder fünf Mal am Tag (Schiit/Sunnit) beten will, kann er das gerne machen. Ein mehrmaliger Stopp einer Fließbandfertigung ist jedoch nicht hinnehmbar. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne eine andere Firma in einem der 57 muselmanischen Länder heraussuchen.“

In der AfD zähle er zu den „stabilen Patrioten“. Was man darunter versteht? „Genau wie Amerikaner stolz auf ihr Land sind, bin ich stolz auf Deutschland. Deutschland/ Bayern zuerst! Unser Land und unsere Menschen sind großartig. Ich habe größten Respekt vor unserer Elterngeneration, die dieses Land nach den schweren Jahren des Krieges wieder aufgebaut haben und uns damit den heutigen Wohlstand ermöglichten.“

Bruckers großes Thema ist die „Islamisierung“ Deutschlands. Sieht er die denn im Wahlkreis Passau? „Die Islamisierung ist im Raum Passau tatsächlich noch nicht so sichtbar wie in den Großstädten. Doch wenn man den anhaltenden Zuzug aus islamischen Ländern, die hohen Geburtenraten dieser Zuwanderer und die autochthone demografische Entwicklung betrachtet, wird deutlich, dass dies nur eine Frage der Zeit ist, bis sich auch der Raum Passau zum Negativen verändert. Wir müssen heute offen darüber sprechen, damit wir morgen nicht vor vollendeten Tatsachen stehen. Jede gesellschaftliche Entwicklung bringt Vor- und Nachteile mit sich. Um jedoch kluge Entscheidungen zu treffen, müssen wir uns konstruktiv mit den Herausforderungen auseinandersetzen, anstatt sie zu ignorieren.“

Die Frage nach drei wichtigen politischen Zielen beantwortet Erhard Brucker so: „Remigration – ich setze mich dafür ein, dass diejenigen, die auf Kosten der deutschen Bevölkerung leben, kriminell geworden sind oder sich nicht integrieren wollen, unser Land verlassen. Stopp des woken Irrsinns – Ideologie hat in der Familienpolitik und bei Themen der Sexualität nichts verloren. Abschaffung der CO2-Bepreisung – stattdessen fordere ich die Wiedereinführung der Kernkraft, um Energie sicher und bezahlbar zu machen.“

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