Tarifverhandlungen gescheitert
Am Montag streiken die Ärzte des Klinikums Passau

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 19:21 Uhr |

Nachdem Marburger Bund und der Verein Kommunaler Arbeitgeber keine Einigung erzielen konnte, rief der Bund zu einem Warnstreik am Montag auf, an dem sich die Ärzteschaft des Klinikums beteiligt. − Foto: Archiv

Die Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und dem Verein Kommunaler Arbeitgeber (VKA) sind vorerst gescheitert. Um ihre Forderungen gegenüber dem VKA doch noch durchzusetzen, hat der Bund einen Warnstreik ausgerufen, an dem sich auch die Ärzteschaft des Klinikums Passau beteiligen wird.

  

Am Montag, 16. September, werden viele Mediziner dort Skalpell und Stethoskop ruhen lassen. Das teilte die Streikleitung des Klinikums, bestehend aus Katja Bromme, Katharina Eggerl, Maria Perwein und Oliver Schmidt, in einer Presseaussendung mit.

Arbeit am Klinikum wird „als unattraktiv empfunden“

„Bei den Tarifverhandlungen geht es neben einer im Hinblick auf die Inflation nötigen Gehaltserhöhung insbesondere um eine bessere Anerkennung und Wertschätzung der geleisteten Arbeit sowie um eine Verbesserung des Schicht- und Nachtdienstes“, schreiben die Organisatoren des Streiks. „Der Schichtdienst wird von vielen Kollegen als psychisch, körperlich und vor allem die sozialen Kontakte belastend empfunden und ist einer der Gründe, warum die Arbeit in einem Krankenhaus für viele Kollegen/-innen langfristig als unattraktiv empfunden wird.“

Zugleich seien die kritischen Strukturen im Krankenhaus, u.a. Intensivstation, Notfallaufnahme und die operative Notfallversorgung, von Schicht- und Nachtdiensten geprägt. „Eine Betreuung ebendieser durch motivierte, erfahrene und zeitgleich ausgeruhte Ärzt/-innen ist essenziell.“

Die Streikenden werfen dem VKA vor, dass dieser sich weigere, die Problematik anzuerkennen, „was sich darin zeigt, dass uns von Seiten der VKA bisher noch kein Angebot vorgelegt wurde“. Das habe die Ärzteschaft des Klinikums veranlasst, sich dem Warnstreik des Marburger Bunds anzuschließen. Eine dezentrale Kundgebung werde es aber nicht geben.

Versorgung der Patienten soll auch am Streiktag gewährleistet sein

Die Streikleitung beteuert: „Eine optimale medizinische Versorgung der Patienten und Patientinnen hat für uns und für das Klinikum Passau oberste Priorität, daher werden die kritischen Bereiche, wie die Zentrale Notaufnahme und die Intensivstationen, weiter vollständig besetzt.“ Auch dringende Operationen und operative Notfälle sollen „ungeschränkt durchgeführt“ werden. „Insgesamt kann eine bestmögliche akutmedizinische Versorgung am Klinikum Passau durchgehend garantiert werden.“

Auch Werkleiter Stefan Nowack betont auf PNP-Nachfrage, dass die Notfallversorgung der Patienten am Streiktag gewährleistet werde. Die Klinikleitung habe dazu eine Notdienstvereinbarung mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund unterzeichnet. „Am Streik werde sich nur ein Teil der Ärzte beteiligen, so dass vereinbarte Termine im Klinikum am Montag wahrgenommen werden können, wenn bislang keine Absage oder Verschiebung erfolgte.

Die Streikenden bedauerten es, dass es überhaupt zu einem Warnstreik kommen müsse. Sie hofften nun, „dass der Streik mitunter zu einer baldigen Einigung der Tarifparteien führt, damit wir auch in Zukunft mit der gleichen Freude und Leidenschaft unserer Arbeit nachgehen können“.

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