Bayernweites Schlusslicht
In diesen Regionen ist die Impfquote gegen Masern am niedrigsten

30.11.2021 | Stand 21.09.2023, 21:48 Uhr

Schlusslicht: In Rosenheim sind so wenige Kinder gegen Masern geimpft wie nirgendwo sonst in Bayern. −Foto: Sven Hoppe/dpa

Stadt und Landkreis Rosenheim liegen bei der Impfrate gegen Masern unter den Schulanfängern bayernweit auf den letzten beiden Plätzen.



Das Gesundheitsamt Rosenheim ruft die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis zur Masernimpfung auf. Bei den Kindern, die mindestens einmal gegen Masern geimpft sind, landet Rosenheim für das Schuljahr 2019/2020 mit 91,4 Prozent (Bayern: 97,3 Prozent)auf dem letzten Platz im Freistaat , warnt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Bei den Zweitimpfungen belege man mit 84,2 Prozent (Bayern: 93,1 Prozent) der Schüler den vorletzten Platz.

Vor diesem Hintergrund appelliert der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts, Wolfang Hierl, an die Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. "Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Masern sind auch präsent. So ereigneten sich im Landkreis Rosenheim im Rahmen eines familiären Ausbruchs im Jahr 2020 fünf Fälle bei ungeimpften Personen. Impfungen sind der wirksamste Schutz vor Ansteckung." Masern seien eine hochansteckende Infektionskrankheit die einen schweren Verlauf mit Mittelohr- und Lungenentzündung nehmen kann. Aufgrund der Impflücke im Landkreis müsse man jederzeit mit einem Ausbruch in Schulen oder Kindergärten rechnen, sagt Hierl. "Wir dürfen uns mit der roten Laterne nicht zufriedengeben und nicht nachlassen mit unseren Bemühungen, die Masern zu eliminieren."

Die erste Masernimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) bereits im Alter von 11 bis 15 Monaten mit dem Kombinationsimpfstoff Masern-Mumps-Röteln. Die zweite Masernimpfung sollte bis zum Ende des zweiten Lebensjahres erfolgt sein. "Nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft wurde, ist wirksam geschützt", betont Hierl. Ein vollständiger Impfschutz, wie von der STIKO empfohlenen, ist auch gegen andere schwere Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B wichtig. Auch hier belegen Stadt und Landkreis Rosenheim in Bayern den vorletzten Platz. Die Impfquote der Kinder in der Region liege generell stark unter dem bayerischen Durchschnitt, bemängelt das Gesundheitsamt.

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