32 Verdächtige
Kinderpornografie: Oberpfälzer Polizei durchsucht 28 Wohnungen

31.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:12 Uhr

Wegen Verdachts auf den Besitz und die Verbreitung kinderpornografischer Inhalte ermittelt die Oberpfälzer Polizei gegen 32 Verdächtige. −Symbolbild: dpa

Von André Baumgarten

Seit den frühen Morgenstunden durchsucht die Oberpfälzer Polizei eine Reihe von Wohnungen. Der Verdacht: Mehrere Tatverdächtige sollen kinderpornografische Bilder und Videos besessen beziehungsweise verbreitet haben. Der Jüngste ist erst 15.



Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt gegen insgesamt 32 Beschuldigte wegen des Verdachts des Besitzes von Kinderpornografie. „Die Fälle stehen nicht alle in einem mittelbaren Zusammenhang“, erklärte Polizeisprecher Claus Feldmeier. „Es geht um mehrere Komplexe.“ In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern (ZKI) bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg sowie den regionalen Staatsanwaltschaften Regensburg und Nürnberg-Fürth, seien richterliche Durchsuchungsbeschlüsse für insgesamt 28 Wohnungen erwirkt worden.

Der Schwerpunkt der Maßnahmen im nördlichen Landkreis



Mit Unterstützung anderer Oberpfälzer Polizeidienststellen wurden diese seit den frühen Morgenstunden vollstreckt. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in mehreren Gemeinden rund um Regensburg sowie im nördlichen Landkreis. Weitere Durchsuchungen gab es laut Feldmeier im Großraum Neumarkt. Die Maßnahmen richte sich gegen insgesamt 32 Beschuldigte im Alter von 15 bis 62 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, sich kinderpornografische Dateien besorgt oder solche verbreitet zu haben. Bei mindestens einem Verdächtigen wurden – sozusagen als Beifang – zudem Betäubungsmittel gefunden.

Die Verbreitung von Kinderpornografie ist ein stark wachsendes Problem: Zuletzt hatte die Polizei bei einer ganz ähnlichen Razzia im Januar quer durch ganz Bayern 50 Wohnungen durchsucht. In Amberg vermeldeten die Ermittler im Sommer vergangenen Jahres einen Komplex mit schier unvorstellbaren Zahlen: Die Mammut-Ermittlungen laufen gegen mehr als 1600 Verdächtige quer durch ganz Deutschland und Europa; sogar in den USA. Den Ursprung hatte das Ganze im Landkreis Amberg-Sulzbach – auf dem Smartphone einer Schülerin. Die damals 16-Jährige war wegen anderer Ermittlungen in den Fokus der Polizei geraten. In WhatsApp-Gruppen entdeckten Digital-Forensiker schließlich die widerlichen und strafbaren Inhalte.

Bei der neuerlichen konzertierten Aktion der Oberpfälzer Polizei konnte eine Vielzahl an Beweismitteln sichergestellt werden, bestätigte Feldmeier. Dabei habe es sich insbesondere um Computer sowie Smartphones gehandelt. Auch Festplatten sollen darunter gewesen sein, heißt es aus Ermittlerkreisen – in Summe soll es um zig Gigabyte von Daten gehen, die IT-Forensiker jetzt aufwendig auslesen und bewerten müssen. „Diese Auswertung wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Polizeisprecher Claus Feldmeier.

Aktives Zeichen gegen Kinderpornografie

Die Regensburger Polizei setzt laut einer aktuellen Mitteilung mit den „Maßnahmen ein aktives Zeichen gegen Kinderpornografie“. Hinter jeder kinderpornografischen Bilddatei verberge sich der reale Missbrauch eines Kindes. Durch die stetig steigender Verbreitung solcher Dateien werde der Missbrauch nicht selten kontinuierlich fortgesetzt und den Opfern weiteres Leid zugefügt.

− red/ba