290 Einsatzkräfte der Polizei haben in einer groß angelegten Aktion am Mittwochmorgen mehrere Wohnungen und Gebäude in der Oberpfalz durchsucht. Sechs Männer stehen in Verdacht, möglicherweise deutschlandweite Sabotagehandlungen vorbereitet zu haben.
Die Aktion im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz richtete sich laut Polizei gegen sechs deutsche Männer im Alter zwischen 34 und 59 Jahren. Der Polizei lagen Hinweise vor, dass die Männer mögliche Vorbereitungen vorgenommen hatten, um die kritische Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland zu sabotieren. Darunter fallen unter anderem Bereiche der Telekommunikation, des Verkehrs oder auch des Finanzwesens. Gegen welchen Sektor sich im aktuellen Fall die möglichen Vorbereitungen der Sabotagehandlungen gerichtet haben könnten, grenzt die Polizei derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher ein.
Ein Teil der betroffenen Personen war im legalen Besitz von Schusswaffen. Die Polizei setzte deshalb Spezialeinheiten aus Bayern und Baden-Württemberg ein. Darüber hinaus lagen Anhaltspunkte für einen möglichen illegalen Waffenbesitz vor. Die bisherigen Erkenntnisse deuten ferner auf „Prepper“-Verhaltensmuster der beteiligten Personen hin, so die Polizei. Unter „Prepper“ sind Menschen zu verstehen, die sich mit unterschiedlichsten Maßnahmen auf Katastrophen verschiedener Art vorbereiten. Konkrete Hinweise auf ein terroristisches Motiv oder eine terroristische Organisation haben sich im aktuellen Fall laut Polizei bislang nicht ergeben.
Mehrere illegale Waffen sichergestellt
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch, die auch von der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt wurden, wurden u.a. mehrere und zum Teil illegale Lang- und Kurzwaffen sowie elektronische Geräte, wie Laptops und Smartphones sichergestellt. Deren Auswertung dürfte mehrere Wochen andauern.
Die Kripo ermittelt weiter. Nähere Auskünfte sind mit Blick auf die laufenden Maßnahmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, so die Polizei.
− vr
