Trostberg
Seltene Spinne in Trostberg entdeckt

06.07.2019 | Stand 21.09.2023, 6:39 Uhr

Die Verwandtschaft mit der Vogelspinne ist bei der Pechschwarzen Tapezierspinne nicht zu übersehen. −Fotos: privat

Eine Verwandte der Vogelspinne , die in unseren Breiten relativ selten vorkommt, hat sich in einer Fußgängerunterführung in Trostberg (Lkr. Traunstein) häuslich eingerichtet. Ein Leser hat die Fotos der Heimatzeitung geschickt, auf der die Spinnen in dem Durchgang unter der B299 Richtung Einkaufszentrum Mögling zu sehen sind. Er hatte sie bei einem abendlichen Spaziergang entdeckt.

Anhand der Fotos konnte der Diplom-Biologe Stefan Friedrich von der Zoologischen Staatssammlung München das Tier nicht eindeutig identifizieren. Auf die Anfrage der Heimatzeitung schreibt er aber: "Sie haben wahrscheinlich mit Ihrer Vermutung recht, dass es sich um die Pechschwarze Tapezierspinne, Atypus piceus, handelt. Um die Vermutung aber zweifelsfrei bestätigen zu können, müssten wir das Tier vorliegen haben, weil sich einige wichtige Merkmale auf der Bauchseite des Tieres befinden."

Häufig wäre diese Art in Bayern nicht, aber es sind schon einige Fundorte in Bayern dokumentiert. Auf der Karte der Arachnologischen Gesellschaft arages zur Verbreitung der heimischen Arten sind Fundorte in Altötting, Landshut und Bad Endorf eingetragen. Dazwischen, im restlichen Chiemgau und Rupertigau, aber gibt es keinen Nachweis.

Auf die Frage, ob sich diese doch eher exotisch amutenden Tiere wegen des Klimawandels bei uns besser entwickeln als früher, schreibt der Biologe, der übrigens auf Gliederfüßer spezialisiert ist und schon viele Publikationen über diese Tiere insbesondere des amazonischen Regenwaldes vorweisen kann: "Es gibt wahrscheinlich keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Sichtungen und dem Klimawandel. Unseres Wissens nach ist diese in den letzten Jahren ziemlich konstant." Der Biologe versichert, dass die Gattung Atypus, die im weiteren Sinne zu den Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) gehört, völlig ungefährlich ist.

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