Pfarrkirchen
Stora Enso verkauft sein Werk in Pfarrkirchen

08.01.2020 | Stand 21.09.2023, 6:06 Uhr

Konstruktionsvollholz wird bei Stora Enso in Pfarrkirchen hergestellt. Das Werk wird verkauft, neuer Eigentümer soll ein Investitionsfonds werden, der sich langfristig engagieren will. (Foto: Stora Enso)

Stora Enso hat sein Werk in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) an den Investitionsfonds LEO II. – VV1 verkauft. Das teilt der finnische Konzern mit. Demnach ist eine Vereinbarung unterzeichnet worden, um das Konstruktions-Voll-Holz Werk in Pfarrkirchen zu veräußern. Vertreter des Fonds ist die Private Equity Gesellschaft Dubag Group. Wie die PNP erfuhr, ist der Fonds interessiert an einer langfristigen Weiterführung des Werkes, das Konstruktionsvollholz für die Bauwirtschaft liefert und 90 Mitarbeiter hat.

Stora Enso stieg Anfang der 2000er Jahre in die damaligen "Holzwerke Wimmer" ein, zunächst mit 49 Prozent, 2005 kauften die Finnen auch die restlichen Anteile. 15 Jahre später gehört Stora Enso der Vergangenheit in Pfarrkirchen an. Die Veräußerung ist Teil des globalen Stora Enso Profit Protection-Programms und ein weiterer Schritt der strategischen Transformation, teilt Stora Enso mit. Das Werk Pfarrkirchen verfüge über eine "exzellente Reputation am Markt, ist gut ausgerüstet und besticht mit einem Team äußerst qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", betont der Noch-Eigentümer in einer Mitteilung. Dennoch sei es kein in den Weiterverarbeitungsprozess voll integriertes Werk, weshalb der neue Eigentümer besser in der Lage sei, "dem Werk die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient und somit eine langfristige Entwicklung sicherstellen kann."

Die Vertragsparteien rechnen damit, dass die Abwicklung der Übergabe im Laufe des ersten Quartals 2020 erfolgt. "Wir sind sehr stolz, dass Stora Enso die DUBAG Gruppe mit dem Fonds LEO II. als neuen Partner für das Werk in Pfarrkirchen ausgewählt hat, um eine stabile KVH-Produktion am Standort sicherzustellen und die Abtrennung von Stora Enso durchzuführen. Die Produktion des Werkes sowie seine 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben langjährige Erfahrungen in der Herstellung von qualitativ hochwertigen KVH-Elementen und es ist unser Ziel, diesen erfolgreichen Weg in Zukunft weiterzugehen," sagt Christoph Mödder, Partner der DUBAG Gruppe, in der Pressemitteilung vom Mittwoch.

Die DUBAG Group mit Sitz in München berät und verwaltet Private Equity Fonds und legt ihren Schwerpunkt auf den Erwerb und die aktive Entwicklung von Unternehmen in Sondersituationen, z.B. Konzern-Abspaltungen. Aktuell investiert die DUBAG Group Mittel aus dem im September 2019 mit diversen institutionellen Investoren erfolgreich aufgelegten LEO II. Fonds. Stora Enso gehört eigenen Angaben zufolge als Teil der Bioökonomie weltweit zu den führenden Anbietern nachhaltiger Lösungen für die Bereiche Verpackung, Biomaterialien, Holzbau und Papier und ist überzeugt, dass alles, was heute auf fossiler Basis hergestellt wird, morgen aus Holz hergestellt werden kann. Stora Enso beschäftigt rund 26.000 MitarbeiterInnen in mehr als 30 Ländern. Im Jahr 2018 erwirtschaftete Stora Enso einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro und ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 1,3 Milliarden Euro.

− pnp/ek