Pfarrkirchen
Lehrlinge händeringend gesucht

18.09.2019 | Stand 20.09.2023, 1:45 Uhr

Sie würden gerne einstellen: (von links) Geschäftsführer Quintin Potgieter und der Teamleiter Personalwesen, Marcus Urban, von der Firma iTD haben Probleme neue Azubis zu finden. −Foto: Schneider

Der vielzitierte Fachkräftemangel kommt nicht von ungefähr. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Weniger Azubis, weniger Fachkräfte in der Zukunft. Deshalb versuchen Betriebe, mit teils ausgefallenen Ideen und großzügigen Zuschüssen Bewerber für sich zu gewinnen. Trotzdem bleibt der Erfolg oft aus.

Seit Beginn dieses Ausbildungsjahres haben sich 471 junge Menschen auf eine Stelle im Landkreis Rottal-Inn beworben. Davon sind noch immer 40 ohne Ausbildungsvertrag. Demgegenüber stehen jedoch 410 offene Plätze, wie eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt. Das heißt: 10,25 Stellen je unversorgtem Bewerber. Ausbildungsplätze gäbe es also mehr als genug.

Marcus Urban, Teamleiter Personalwesen bei iTD in Johanniskirchen, bestätigt die schwierige Lage: "Es ist ein wahnsinnig umkämpfter Markt. Die Unternehmen wetteifern um die Gunst der wenigen Bewerber, die es gibt." Die Firma iTD stellt Gerätewagen und Tragarme für die Medizintechnik her. Sie sucht unter anderem Fachkräfte für Lagerlogistik. Zwei Lehrstellen hätten sie hier zu vergeben. Beide sind bislang unbesetzt.

Das hat laut Urban verschiedene Gründe: "Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Kinder schon in der Schule auf eine akademische Laufbahn hingeführt werden. Eine ordentliche Ausbildung ist in der Gesellschaft nicht mehr so angesehen, wie dies mal der Fall war." Jedoch spiele auch das Alter eine Rolle: "Die Kinder haben oftmals keine Ahnung, was sie nach der Schule machen sollen. Deshalb wollen viele ihre Komfortzone nicht verlassen und bleiben lieber auf einer weiterführenden Schule."

− bes

Mehr dazu lesen Sie am 19. September im Rottaler Anzeiger und in der Passauer Neuen Presse (Pfarrkirchen/Simbach).