Pfarrkirchen
Aus Altersgründen: Maria-Ward-Schwestern verlassen Pfarrkirchen

14.04.2019 | Stand 20.09.2023, 4:27 Uhr

Der prächtige Magnolienbaum im Garten der Klostergemeinschaft blüht noch einmal zum Abschied: Die Maria-Ward-Schwestern (von links) Burkarda Schmauß, Esther Schreiner, Sigrid Attenberger, Clarina Salzberger und Reineldis Rembeck verlassen Mitte Mai Pfarrkirchen. −Foto: Schön

Der Frühling ist in das Haus der Ordensgemeinschaft der Maria-Ward-Schwestern in der Ringstraße in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) eingezogen. Die Tulpen im Garten blühen in den buntesten Farben, und auf der Terrasse steht ein Strauß mit Weidenkätzchen, behängt mit kunstvoll gestalteten Ostereiern. Auch der Kopfsalat hat schon eine stattliche Größe erreicht. "Den werden wir noch ernten", sagt Schwester Burkarda bei der herzlichen Begrüßung. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Denn am Montag, 13.Mai, verlassen die fünf Ordensschwestern Sigrid Attenberger, Esther Schreiner, Reineldis Rembeck, Burkarda Schmauß und Clarina Salzberger Pfarrkirchen – für immer.

Vor 160 Jahren kamen "Englische Fräulein" von Altötting nach Pfarrkirchen, um als Lehrerinnen an der neu errichteten Mädchenvolksschule zu wirken. Seither gehören die sympathischen Ordensfrauen zum Stadtbild – leider nicht mehr lange. "Wir hatten damit gerechnet", sagt Schwester Sigrid. Die 77-Jährige ist die jüngste Bewohnerin in der Ordensgemeinschaft. Und im Alter liegt auch der Grund für den Umzug. "So etwas kann man nur machen, wenn man körperlich fit ist und sich selbst richten kann. Aber die Altersbeschwerden werden einfach immer mehr", fügt Schwester Clarina (85) hinzu.

Natürlich gehen die Schwestern der Congregatio Jesu schweren Herzens. Wer von dem Weggang schon gehört hat, spricht die Schwestern darauf an, erzählt Sigrid, die vielen Pfarrkirchnern als ehemalige Grundschullehrerin noch in bester Erinnerung sein dürfte. "Kann man da gar nichts machen, dass ihr hier bleibt?", wird sie dann gefragt. "Aber wenn wir ihnen den Grund sagen, sieht es jeder ein."

− ms

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