Massing
Große Finissage: Berta-Hummel-Museum schließt nach 25 Jahren

23.07.2019 | Stand 21.09.2023, 0:57 Uhr

"Geh’n wir doch zur ‚Bertl‘", schlägt Veronika Hummel den Hintergrund fürs Familienfoto gemeinsam mit Vater Alfred, Bruder Maximilian und dessen Sohn Theo vor – das Selbstbildnis Berta Hummels, eine Bleistiftzeichnung. −Foto: Kessler

Sinkende Besucherzahlen bei steigenden Kosten haben dem Museum im Geburtshaus der Künstlerin Berta Hummel in den vergangenen Jahren arg zu schaffen gemacht. 25 Jahre nach der Eröffnung schließt sich nun die Tür des charakteristisch blauen Hauses, das Heimat der mit 3000 Figuren größten Sammlung weltweit war, für immer. Zur Finissage am Montagabend war der Besuch zahlreich wie selten zuvor.

Die gute Nachricht: Es wird weitergehen. 2020 schon soll der Neubau des Hummel-Museums, der am Freilichtmuseum entstehen soll, eröffnet werden. "Ich bin froh, dass ich die Sammlung meiner Tante in guten Händen weiß", schickte Alfred Hummel Worte des Dankes in Richtung Freilichtmuseumsleiter Dr. Martin Ortmeier, der künftig Wanderbub und Gänseliesl, "Dame in Rot" und Rottaler "Viehmarkt" beherbergen wird.

Vor 25 Jahren hat Alfred Hummel ein Privatmuseum eröffnet, um die Werke seiner Tante Berta Hummel der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sein Anliegen war es stets, die andere Seite der Künstlerin, die weltweit durch ihre Porzellanfiguren, die "Hummelfiguren", bekannt geworden war, zu zeigen. Immer wieder hat er neue Ausstellungen organisiert, die Werke seiner Tante mit namhaften Künstlern wie Käthe Kollwitz, Wilhelm Busch oder Pablo Picasso auf Augenhöhe gestellt. Die Vielschichtigkeit der Künstlerin Berta Hummel herauszustellen, war stets ein Anliegen Alfred Hummels. Natürlich gehören zu Berta Hummel auch die putzig-naiven Kinderbilder, die Gänseliesl und der Wanderbub, der Hasenvater, das Kükenmütterchen und die vielen Fleißbilder, die man als Grundschüler obligatorisch für gute Leistungen vom Lehrer bekam.

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