Noch kein Käufer
Hoco Fenster und Haustüren in Eggenfelden steht vor dem Aus

27.05.2019 | Stand 21.09.2023, 6:24 Uhr

Gibt es noch eine Zukunft für die Hoco Fenster und Haustüren GmbH? Bis maximal in die zweite Juni-Woche reicht der Auftragsbestand für Haustüren noch. Die Fenster-Fertigung wurde bereits eingestellt. −Foto: Schlierf

Die Lage bei der Hoco Fenster und Haustüren GmbH mit Sitz in Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) spitzt sich weiter zu: Bis jetzt hat sich kein Käufer für das insolvente Traditionsunternehmen gefunden - und die Zeit drängt mehr und mehr. Zwar gibt es, wie Insolvenzverwalter Dr. Jochen Zaremba mitteilt, aktuell noch zwei Interessenten. Allerdings wurde inzwischen bereits die Fenster-Produktion eingestellt, einhergehend mit der weiteren Freistellung von Mitarbeitern.

Die verbliebenen Kauf-Interessenten hätten speziell Interesse an der Haustüren-Fertigung, berichtete Zaremba am Montag im Gespräch mit der Heimatzeitung. In diesem Segment würden aktuell noch bestehende Aufträge abgearbeitet. Die einst stolze Fenster-Fertigung, die früher für etwa zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich gezeichnet habe, habe man dagegen vor einigen Tagen eingestellt. Etwa 40 weiteren Mitarbeitern habe man daraufhin ihre Freistellung mitteilen müssen.

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Von den einst deutlich über 200 Mitarbeitern ist so nur noch eine Rumpfmannschaft von 35 Frauen und Männern geblieben. Es liefen weiter Gespräche mit den Interessenten, er hoffe weiter auf eine Übernahme zum 1. Juni, so der Landshuter Rechtsanwalt. Der aktuelle Auftragsbestand reiche aber nur noch bis maximal in die zweite Juni-Woche. Das heißt: Sollte sich bis dahin kein Käufer gefunden haben, wäre das endgültige Aus des Betriebs mit über 50-jähriger Historie besiegelt. "Langsam müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen", gibt so auch Betriebsratsvorsitzender Christian Stümpfl Einblick in seine Gefühlswelt.

− seb

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