Perlweiß schimmernd fährt das windschnittige, sportlich wirkende Auto durch die Stadt. Ein leichter Tritt auf das Gaspedal und der Wagen erreicht in Sekundenschnelle die gewünschte Geschwindigkeit - doch wo normalerweise der Motor laut aufheult, ist nichts, kein Ton.
Der stille Kraftprotz mit dem stilisierten "T" auf der Motorhaube, unter der sich unmittelbar gar kein Motor mehr versteckt, ist ein Tesla Model 3, ein E-Auto der neusten Generation. Erst seit Februar ist das Tesla Model 3 in Europa auf dem Markt. Die Fahrschule Anzinger & Greimel in Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) ist eine der ersten, die sich das Auto aus Kalifornien sofort gesichert haben und zu einem zertifizierten Fahrschulauto - laut Miteigentümer Christian Anzinger bis dato das erste in ganz Deutschland und europaweit das zweite - umbaute. "Ich musste alles selbst machen", sagt der Fahrlehrer, der die nötigen Voraussetzungen, wie etwa genügend Platz für den Prüfer, mit einem eigens erarbeiteten Gutachten darlegte. "Das hätte auch schiefgehen können. Dann hast du ein Auto und kannst es nicht hernehmen."
Der 36-jährige Fahrlehrer will Vorreiter sein. "Es ist ein ganz anderes Fahrgefühl. Jeder redet immer nur davon, aber keiner macht es. In der Fahrschule sollst du auch neue Technologien kennenlernen. Auch wenn sich der Schüler den Wagen so noch nicht leisten kann", begründet Anzinger die knapp 65.000 Euro teure Anschaffung. "Wo probierst du es denn sonst?"
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