Lindberg
Tiny House besteht den winterlichen Härtetest im Bayerwald

06.02.2019 | Stand 21.09.2023, 23:20 Uhr

Schnee und Kälte können dem Tiny House nichts anhaben. Nur das Dach schaufelt der Hausbesitzer frei, damit die Solarmodule genügend Sonne einfangen können. −Fotos: Winter

"Morgens stehe ich vor meinem Panoramafenster, genieße den Ausblick und denk mir: Einfach geil!" Mit dem Bau eines Tiny Houses hat sich der 23-jährige Alexander Hertel in Lindberg (Landkreis Regen) auf ein großes Experiment eingelassen. Ein halbes Jahr nach seinem Einzug zieht er eine positive Bilanz: Das kleine Haus ist perfekt und absolut geeignet für einen strengen Bayerwald-Winter.

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Die zentrale Frage beim Tag der offenen Tür im vergangenen Sommer war für viele Besucher: "Wie wird das wohl im Winter werden?" Diese Frage konnte Alexander Hertel damals kurz nach seinem Einzug nicht beantworten. Heute weiß er, dass weder Schnee noch Kälte seinem Minihaus etwas anhaben können. Der 23-jährige Physiotherapeut genießt das Leben auf nicht einmal 20 Quadratmetern. "Ich hab’ alles, was ich brauche, es ist so schön hier."

Im Pelletofen lodert das Feuer, der junge Hausbesitzer sitzt im T-Shirt auf der Couch. "Obwohl es so kalt ist, hab ich den ganzen Winter bisher nur zweimal einen Pullover gebraucht", erzählt Hertel. Und tatsächlich: Es ist wacherlwarm in dem kleinen Holzhaus. Das Dach musste er allerdings schon mehrfach abschaufeln. "Nicht wegen der Schneelast, sondern wegen der Solarmodule", betont Hertel. Er hat keinen Stromanschluss und muss deshalb jede Minute Sonnenschein ausnutzen. In Sachen Strom musste er allerdings etwas nachbessern. Er hat drei zusätzliche Solarmodule gekauft und an der südlichen Hauswand angebracht.

− cl



So sieht das Tiny House aus:
(Fotos im Video: Hertel, Kamera & Schnitt: Hies)



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