Frauenau
Die Wiederentdeckung von "Lehm & Lehm lassen"

22.05.2018 | Stand 22.05.2018, 14:44 Uhr

Bei der Ausstellungseröffnung (v.l.): Dr. Sven Hauschke, Leiter des Europäischen Museums für modernes Glas, Gretel Eisch, Lucia Obi, Erwin Eisch, Katharina Eisch-Angus. Der Altar in der Mitte stammt aus der "Lehm & Lehm lassen"-Werkstatt. − Foto: privat

1977 wurde im engsten Umfeld des Künstlers Erwin Eisch die Keramikwerkstatt "Lehm & Lehm lassen" gegründet. Der Name war Programm: "Lehm" und "Leben" klingt im Bairischen gleich – und um Toleranz, Selbstverwirklichung und Kreativität ohne Schubladen rund um das Material Ton ging es schließlich auch. Jetzt sind die Werke von damals in einer neuen Ausstellung im Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental zu sehen.
Unter Anleitung der Werkstattleiter Robert Strini und Peter Kobbe schufen Kinder und Jugendliche ebenso fantasievolle wie despektierliche Figuren, wie zum Beispiel einen Turnschuhe tragenden Jesus in der "Lehm & Lehm lassen"-Werkstatt. Robert "Bob" Strini, ein US-amerikanischer Bildhauer, kannte keine Dogmen, war innovativ und experimentierfreudig. Im Zentrum stand freies, kreatives Schaffen. Strini richtete die Werkstatt ein, lebte einige Monate in Frauenau und leitete die Jugendlichen an, mit Ton und Glasuren umzugehen.
Der promovierte Literaturwissenschaftler und Germanist Peter Kobbe stieß im Sommer 1977 zur Werkstatt, gab ihr ihren Namen und intellektuellen Überbau. In Rödental stehen die phantasievollen Marionettenfiguren der Werkstatt im Mittelpunkt. Eigens für sie wurden seinerzeit Theaterstücke verfasst, die unter anderem im Stadtmuseum Regensburg zur Aufführung kamen.

− bbz

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