Wenn Kilian Brixel Musik machen will, zieht er zuerst eine Schutzbrille an, sicher ist sicher. Denn sein Instrument hat keine Tasten oder Saiten, sondern Laserstrahlen. Vor zwei Jahren hat der 18-jährige Abiturient aus Ruhmannsfelden (Lkr. Regen) seine erste sogenannte Laserharfe gebaut. Dass er damit wirklich Lieder spielen kann, hat er kürzlich bei seinem eigenen Abiball bewiesen.
Es war das erste Mal, das Kilian Brixel seine Laserharfe öffentlich ausprobierte. Seine Mitschüler haben schon von dessen komischen Instrument gehört. Es war jedoch das erste Mal, dass sie es in Aktion erlebten. Ein fünfminütiges Medley hatte der 18-Jährige für sie vorbereitet. Dafür erntete er lauten Beifall – und viele erstaunte Blicke. "Viele meinten, dass das ein Trick war, weil ich im Hintergrund Musik laufen hatte", erzählt Kilian Brixel knapp eine Woche nach seinem ersten Konzert. Er garantiert jedoch: "Die Töne kamen definitiv aus der Harfe selbst."
Vor zwei Jahren entdeckte Kilian Brixel in einem Technik-Magazin eine Bauanleitung für eine Laserharfe. "Der erste Prototyp war sehr einfach", sagt der 18-Jährige. Ein handelsüblicher Laserpointer war dabei auf einen kleinen Spiegel ausgerichtet, der von einem Schrittmotor hin- und herbewegt wurde und den Laserstrahl durch einen Schlitz lenkt. Der Motor war jedoch zu langsam. Also tauschte er ihn durch einen Galvanometer aus. Dieser bewegt den Spiegel so schnell, dass es so aussieht, als würde sich der Laserstrahl auffächern. Zusätzlich musste der technikbegeisterte Jugendliche unter anderem eine Bedienoberfläche und einen Algorithmus programmieren. Jedes Mal, wenn ein Laserstrahl unterbrochen wird, reflektiert er ein Signal zurück, der schließlich in einem Synthesizer-Programm auf Kilian Brixels Laptop ankommt. Dort teilt er im Vorfeld jedem Laserstrahl einen Ton oder einen Akkord zu. Das muss der 18-Jährige für jedes Lied, das er spielen möchte, neu einstellen.
Ein Video von der Laserharfe
(Quelle: Youtube)
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