Bodenmais
Ein Hauch vom wilden Westen beim 11. "Glashüttenbrettl"

13.02.2019 | Stand 13.02.2019, 19:31 Uhr

Der Häuptling der Apachen und "Lady Jill" auf der Bühne des "Glashüttenbrettls – da setzt auch Moderator Woife Berger den Stetson auf. Matthew Daniels ist der Winnetou-Darsteller der Karl-May-Festspiele Dasing, Ursula Max ist in Pullman City als "Lady Jill" unterwegs. −Foto: Mühlbauer

Jedes "Bodenmaiser Glashüttenbrettl" war einzigartig. Und den Organisatoren rund um die Firma Joska mit Familie Kagerbauer, Bettina Bonfissutto als Allrounderin, Sabine Mitterdorfer von Donau TV und Moderator Woife Berger glückte auch die elfte Auflage einer bestens etablierten Kult-Reihe in der im Wild-West-Flair eingetauchten Joska-Waldglashütte.

"Ein sagenhaftes Programm mit ganz, ganz tolle Gästen " hatte Woife Berger angekündigt, und der Künstler aus Wittibreut sollte Recht behalten. Die Mischung von Country, Western und etwas Fasching kam beim begeisterten Publikum sehr gut an. Wenn auch einige Akteure sichtlich das Lampenfieber plagte, umso phänomenaler war ihr Auftritt. Der schon legendäre Satz "Möge das Brettl" beginnen gab den Startschuss in einen fest dreistündigen Reigen abwechslungsreicher Darbietungen.

Von Anfang an herrschte Stimmung pur und das jubelnde Publikum war schier in Ekstase versetzt als Bürgermeister Joachim Haller und Bettina Bonfissuto den Gassenhauer "Ich will nen Cowboy als Mann" trällerten und dies den Auftakt zur Programmeröffnung darstellte, der ja dann eigentlich den Paten vorgehalten war, die diesmal im Doppelpack erschienen und beide, wie könnte es anders sein, aus der Country- und Westernszene, das ist für sie kein Hobby mehr schon so etwas wie Berufung.

"Lady Jill" hatten die Macher des 11. "Bodenmaiser Glashüttenbrettls" zusammen mit "Lady Verena", die sie auf der Gitarre begleitete, direkt aus der Westernstadt Pullman City eingeflogen. Ein Beherrschender der Country- und Westernszene ist auch Matthew Daniels alias Matthias Nawo aus Kirchdorf an der Amper, mehr noch offizieller Hauptdarsteller der Süddeutschen Karl-May-Festspiele in Dasing. Selbst Pierre Brice wäre ins Staunen geraten, wie er "Winnetou", den Häuptling der Apachen, in Outfit, Mimik und Gestik verkörperte. Mit seinen Songs glänzte der Akteur, und Woife Berger nahm auch ihn, wie alle Künstler des Abends, zum Smalltalk in Beschlag.

"Lady Jil" – Ursula Max mit bürgerlichem Namen – schenkte dem Publikum mit ihren Einlagen weit mehr als eine Kostprobe ihres Repertoires, die Country-Sängerin und Hochzeitsladerin aus Eging am See plauderte ja auch aus dem Nähkästchen. Woife Berger, mit Sheriff-Stern ausgestattet hieß "Winnetou" mit stammesgemäßen Gruß willkommen, dazu die passende Hintergrundmusik, wenn er als Held der legendären Filme in den Sonnenuntergang reitet.

"Lady Jill" ist Mädchen für Alles in Pullman City, wie sie auf der "Brettl"-Bühne bekannte und verdeutlichte: "Hochzeiten sind einfach mein Faible". In der kommenden Saison steht die Westernstadt auch in der Austragung einer "Winnetou"-Show – dabei schlüpft ein Künstler aus Burgrieden in die Rolle des Apachen-Häuptlings.

Die Küchenchefs Hans Jürgen Probst und Ralph Strohmeier waren es, die bei diesem 11. "Bodenmaiser Glashüttenbrettl" mit ihrem Team die Gäste kulinarisch verwöhnten.

Wahre Meister auf ihren Instrumenten sind die drei Musiker vom Trio "Fogelvrei" aus Simbach am Inn, sie überzeugten durch ihre Interpretation der Breite von Volksmusik und dem frischen Wind in den auch selbstverfassten Liedern. Als Könner auf Hackbrett, Flöte, Gitarre, Ziach und Cajon sowie durch ihre Gesangskunst brillierten Helena Schwarz, Julia Werndl und Klaus Madl.

"One the road again" in bayerischer Fassung hatte Woife Berger mit Matthew Daniels – instrumental unterstützt durch Florian Krenner – hingeschmettert. Wer legte die musikalisch-gesangliche Messlatte höher? Jedenfalls glänzte mit den beiden Ladies aus Pullman City und Bettina Bonfissuto auch ein Damen-Trio im 11. "Bodenmaiser Glashüttenbrettl" – ein Trio, das einen "Ring of fire" ins Publikum warf.

Nicht komplett wäre das kurzweilige Programm ohne die Auftritte von Mr. Jones, dem Songwriter Jürgen Bichlmeier aus Pfarrkirchen, der in seinen Liedern das wirkliche Bewusstsein für Musik weckte und amerikanischen Klang erzeugte sowie der Straubinger Mundartpoet und Liedermacher Michael Wüllner – beruflich Gitarrenlehrer an der Berufsfachschule für Musik in Plattling -, der sich als "Gäubodn-Biffe" outete und gesanglich neben anderen Beiträgen von einer "Katzenromanze" erzählte.

Als Vorgruppe des Abends und nach dem offiziellen Abschluss des Abends mit dem gemeinsamen Hit "Komm, hol das Lasso raus" und allen Akteuren, die schöne Glastrophäen in Empfang nehmen durften, auf der Bühne griffen die "Biei Blech Blosa", junge preisgekrönte "Volksmusik-Boygroup" aus Bodenmais, zu ihren Instrumenten. Mit beschwingten Melodien trugen Maximilian Kuchl, Wolfgang Geiger, Vinzenz Freilinger, Max Korpies und "Trompeter-Profi" Franz-Josef Weikl als Ersatz für den erkrankten Raphael Haller zum Erfolg des 11. "Bodenmaiser Glashüttenbrettls" bravourös bei.

− wm