Bodenmais
Als im Woid noch geflogen wurde

29.01.2019 | Stand 19.09.2023, 21:41 Uhr

Der junge Skispringer Charly Rödl mit den langen Latten, die die Springer unter den Füßen hatten. Mit zwölf Jahren sprang er erstmals von der großen Rißlochschanze. −Fotos: Archiv

Heute ist das Rißloch in Bodenmais mit seiner Schlucht, den Rißlochwasserfällen und dem Hochfall eines der schönsten und bekanntesten Wandergebiete im Bayerischen Wald. Was viele nicht mehr wissen: Einst strömten Massen an Zuschauern ins Rißloch, aber nicht wegen der herrlichen Natur, sondern um Skispringer zu sehen. Bis zu 12000 Menschen verfolgten ab den 1950er Jahren die Skisprungwettbewerbe auf der Rißlochschanze.

Bereits 1946, nur ein Jahr nach dem Zeiten Weltkrieg, begann der Bau der Skisprungschanze. Federführend war damals der TSV Bodenmais um die Initiatoren Rudi Wölfl, Alois Heimerl, Siegfried Weikl und Georg Haller, die auf die Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Josef Weikl sowie auf Geldgeber Siegfried Marschner bauen konnten.

Nicht einmal drei Jahre später, am 30. Januar 1949, fand der erste Wettbewerb im Rißloch statt. Die Leute zeigten sich fasziniert vom Skispringen, schauten begeistert zu, wie die wagemutigen Springer durch die Lüfte flogen. 1951 wurde die Rißlochschanze dann zur 60-Meter-Schanze vergrößert.
Der heute 71-Jährige Charly Rödl erinnert sich noch gut an die damaligen Zeiten. Der Bodenmaiser war selbst Skispringer und schaffte es sogar bis in die deutsche Nationalmannschaft. Zur Schanze hin ging’s zu Fuß – mit der schweren Ausrüstung im Gepäck. "Und selbst die Piste mussten wir platttreten", erklärt Rödl. Und auch der Sprungstil war seinerzeit ein anderer, die Skier wurden parallel gehalten. "Der ­Rekord auf der alten Holz-Schanze liegt bei 68 Meter, auf der erweiterten Schanze wurden Weiten über 80 Meter erzielt", berichtet er..

− bb

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