Schafft er den Sprung?
Bayerwald-Keeper Früchtl beim FC Bayern: Pendler zwischen Welten

29.12.2018 | Stand 18.09.2023, 5:56 Uhr

Voll fokussiert auf den Profifußball: Christian Früchtl, dritter Torwart beim FC Bayern. −Foto: Andreas Gebert/dpa

Nur 3,5 Prozent aller Fußball-Talente der großen deutschen Clubs schaffen den Durchbruch. In einer Serie mit regionalen Top-Kickern zeigt die PNP, wie unterschiedlich Karrieren verlaufen können. Teil 2: Christian Früchtl (18) vom FC Bayern – Pendler zwischen den Welten. (Teil 1 mit dem Bayerwaldler Lukas Mühl vom 1. FC Nürnberg finden Sie hier)

Angst? Zweifel? Nein, solche Gedanken spielen bei ihm keine Rolle. "Wenn du ans Scheitern denkst", sagt Christian Früchtl, "dann brauchst du gar nicht erst anzufangen." 18 Jahre ist Früchtl alt, er gilt als eines der größten Torwarttalente Deutschlands. Schon jetzt ist er dritter Keeper beim FC Bayern München. Er hat einen Profivertrag unterschrieben. Er spielt in der Junioren-Nationalmannschaft. Früchtl, der junge Mann aus der niederbayerischen Gemeinde Bischofsmais (Landkreis Regen), hat schon so wahnsinnig viel geleistet – und eigentlich doch noch nichts erreicht. Er selbst sagt: "Geschafft habe ich es noch lange nicht." Zu schnelllebig ist der Fußball, zu brutal die Wucht des millionenschweren – und fürchterlich gnadenlosen – Geschäfts.

Er muss jetzt auf sich aufmerksam machen

Früchtl selbst hat es schon mehrmals erlebt. Talente, die schon oben waren – und plötzlich weggespült wurden, untergingen. Lucas Scholl, Gianluca Gaudino, unter Pep Guardiola durften sie bei Bayern einst in der Bundesliga, ja sogar in der Champions League spielen. Und heute? Weg von der Bildfläche, verschwunden vom Radar der großen Clubs.

Früchtl weiß das, Angst vor dem Scheitern hat er trotzdem nicht. "Ich habe mein Ziel klar vor Augen", sagt er, wohlwissend, dass jetzt die vielleicht wichtigste Phase seiner jungen Karriere beginnt. Noch pendelt Früchtl zwischen den Welten, er trainiert mit Robben, Coman und Müller. Und er spielt mit Welzmüller, Shabani und Evina. Bei den Amateuren, in der Regionalliga Bayern, wo auch Dorfvereine wie der SV Schalding mitmischen. "Es geht jetzt darum, konstant meine Leistung zu bringen, eine gute Rückmeldung zu bekommen von den Trainern", sagt Früchtl. "Nur so kann ich auf mich aufmerksam machen."

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