Regen
Pflege-WG: Fürsorge für Patienten und ihre Angehörigen

28.06.2018 | Stand 28.06.2018, 16:44 Uhr

Bestens versorgt weiß Renate Geiger ihren Mann Hans in der Pflege-WG. Seit einem schweren Schlaganfall braucht der Ruhmannsfeldener eine 24-Stunden-Pflege, die Hermann Reimer und seine Kollegen in der Wohngemeinschaft leisten - und sich auch noch um die Angehörigen kümmern. − Foto: Frisch

Von einem Tag auf den anderen ist im März die Welt der Familie Geiger aus Ruhmannsfelden aus den Fugen geraten: Nach einem schweren Schlaganfall brauchte der 65-jährige Hans Geiger intensive Pflege. Wer kann ihn versorgen? Eine Ärztin der Arberlandklinik Zwiesel empfahl Renate Geiger die Wohngemeinschaft für Intensivpflege, die Anfang des Jahres in der Kreisstadt eröffnet worden war. Im April ist Hans Geiger dort eingezogen. "Meinem Mann und mir hätte nichts Besseres passieren können", ist Renate Geiger von der Arbeit beeindruckt, die dort geleistet wird. "Geborgenheit" hat Betreiber Mario Binder seine Pflegeeinrichtung genannt, die es in dieser Form erstmals im Landkreis Regen gibt. Dieser Name ist keine Schönfärberei, sondern Programm, versichert Geiger. Von den sechs Plätzen der WG sind vier belegt, der Einzug eines fünften Bewohners wird gerade vorbereitet. Der Jüngste ist 22 Jahre alt, der älteste 78. Der junge Mann braucht, wie zwei seiner Mitbewohner, wegen der fortschreitenden, unheilbaren Muskelerkrankung "Morbus Duchenne" intensive Pflege. Und die leisten in der "Geborgenheit" zu Füßen des Riedbergs ausschließlich examinierte Pflegekräfte mit Zusatzausbildung, betont der 48-jährige Diplom-Krankhausbetriebswirt Binder, der selbst jahrelang als Krankenpfleger gearbeitet hat. Trotz des bekannten Notstands beim Pflegepersonal ist der Personal-Schlüssel in der WG mit 1: 2 luxuriös - eine Pflegekraft kümmert sich um zwei Patienten, zwölf Stunden am Stück. Dabei verhehlt Mario Binder nicht, dass er auch mal überhöhte Erwartungen von Angehörigen bremsen muss. "Wir können planen und helfen, aber keine Wunder wirken".

− igf