Am Samstag berichtet der Waldkirchner Lautenspieler über Lustiges, Kurioses und Nachdenkliches rund um den Dreisessel. Hier ein Vorgeschmack auf die morgige Ausgabe.
Der Röhrnbacher Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner ist glühender Anhänger des FC Bayern München ist . Als Mitglied des Fanclubs "Red White Champions" fährt der Seelsorger sogar gerne in die Arena, um die Roten anzufeuern, wenn es der Gottesdienst zulässt. Nach dem Gewinn der Meisterschaft seines Herzensclubs am vergangenen Wochenende, hat er mir erzählt, haben ihm sogar "eine Dame in meinem Alter und ein Ministrant die Vereinshymne ,Stern des Südens’ mit Orgel und Gesang vorgespielt, das war eine schöne Überraschung."
Kein Wunder also, dass Tiefenbrunner dem Pokal-Finale heute entgegenfiebert. Und dass er, immer zu einem Scherz bereit, mich ordentlich drangekriegt hat. Auf die Frage, wo er das Spiel schaut, kam wie aus der Pistole geschossen: "In Berlin!" Also im Olympiastadion. Wirklich? "Nein", gestand er lachend. "Ich weiß es noch gar nicht. Vielleicht daheim, bei Freunden oder mit meinem Fanclub."
Er betet doch gewiss für den Bayernsieg, habe ich ihn gefragt. Aber nein, tut er nicht: "Es gibt Wichtigeres, wofür man auf der Welt beten sollte. Fußball bleibt ein Spiel, die schönste Nebensache der Welt. Aber ich fiebere mit und freue mich oder ärgere mich."
Da fallen dann mal – für seine Verhältnisse – böse Worte. "Flasche" oder "Blinder" würde ihm schon mal rausrutschen. Aber richtig geflucht wird nicht: "Das habe ich mir nie angewöhnt. Ich bin doch eher gefasst."
Tiefenbrunners Prognose? "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, ich hoffe auf Fairness und Kampfbereitschaft. Ich glaube aber, das Bayern gewinnt und gehe fest vom Double aus." Sein Wort in Gottes Ohr, sagt aus bayerischer Sicht Euer Lautenspieler
